Baufirma startet Hitze-Initiative

Die Hitzetage am Bau fordern Maßnahmen. Die Porr setzt vorausschauend und flächendeckend Schritte dagegen und drängt auf eine ausgeweitete Arbeitszeitenlösung für die Branche.

Die steigenden Temperaturen und die höhere Zahl an Hitzetagen werden die Baubranche noch viele Jahre in Atem halten, meint POorrCEO Karl-Heinz Strauss. Die Porr begrüßt daher jede Initiative, die zu besseren arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen rund um die Hitzethematik führt und startet Hitzeschwerpunkt und Task Force. „Wir reagieren damit auf die wachsende Belastung durch die Hitze auf einigen unserer Baustellen.
Im Rahmen dieses Schwerpunkts sind wir dabei, Maßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeitenden auszutesten und auszuwerten“, so Strauss.

Dazu gehören:
– der Einsatz klimatisierter Container (Pausenräume) auf Baustellen.
– Anschaffung von Arbeitsmitteln mit Dach (z.B. Walzen oder Dumper) sowie alle Neuanschaffungen von Baukränen mit Klimaanlage
– die Recherche und das Austesten unterschiedlicher Beschattungs- und Verneblungslösungen auf den Baustellen selbst, wie etwa Sonnenschirme oder Zelte, Beschattungslösungen von Gerüsten und Maschinen.
– Schaffung von Hitzeanlaufstellen im ganzen Unternehmen, mit kurzfristigen lokalen Begutachtungen und Lösungsvorschlägen.

„Wir setzen hier als Vorreiterin der Branche proaktiv Schritte, um den steigenden Temperaturen auf unseren Baustellen eine Antwort entgegenzusetzen. Aber solche Lösungen sind nur die halbe Miete. Das Thema Hitze können wir nur im Schulterschluss mit der Branche, mit der Politik und den Auftraggeberinnen und Auftraggebern bewältigen.“

Das effektivste Mittel, wie Untersuchungen zeigen, seien Normen, die die Arbeitszeiten an die veränderten Klimabedingungen anpassen. Sie ermöglichen ein Arbeiten außerhalb der Hitzeperioden, die sich auf einige wenige Stunden am Nachmittag beschränken. Schon jetzt wird innerhalb der gesetzlichen Möglichkeiten die Arbeitszeit bei prognostizierten Hitzetagen so gewählt, dass möglichst nicht in der Mittagshitze gearbeitet werden muss. Insgesamt entfielen in Österreich 2023 aufgrund der Hitzefrei-Regelung für die Baubranche an 19 Tagen nur wenige Hitzefrei-Stunden pro Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer.

Strauss: „Wir appellieren an die Sozialpartner, gemeinsam eine Arbeitszeitenlösung finden, die es uns ermöglicht, die Arbeiten gänzlich außerhalb der Hitzestunden durchzuführen“. Derzeit sind Bauunternehmen die Hände gebunden, weil es einerseits vielerorts nicht zulässig ist, die Arbeit noch früher in die Morgenstunden zu verlegen und andererseits ungeklärt ist, wie mögliche Nachmittags-Ruhezeiten rechtlich zu behandeln sind.