Future Brick Days mit Besucherrekord

Mit mehr als 170 Besucher:innen verzeichnete Veranstalter Wienerberger einen neuen Teilnehmerrekord. Im Fokus stand im heurigen Jahr das Thema „Die Zukunft des Wohnens“, mit dem sich nationale sowie internationale Speaker:innen kritisch auseinandersetzten.

Der Städtebau und Architekt:innen stehen weltweit vor den selben Herausforderungen: Es gibt immer weniger bezahlbaren Wohnraum für immer mehr Menschen. Hinzu kommen die Anforderungen an möglichst nachhaltige, CO2-neutrale und ressourcenschonende Lösungen und die Frage der Finanzierbarkeit eines „grünen“ Wohnbaus. Das diesjährige Thema der Future Brick Days im Architekturzentrum Wien bot reichlich Diskussionspotenzial.

Lösungsansätze für das zukünftige Wohnen

Den Veranstaltungsnachmittag eröffnete „Hausherrin“ und Direktorin des AZW, Angelika Fitz, mit ihrer Keynote „Wohnen und den Planeten bewohnen“. Sie gab einen Einblick in aktuelle internationale Trends im Wohnbau und welche Auswirkungen diese auf das Zusammenleben haben. Ihre Message: Als Bewohner:innen dieses Planeten haben wir alle einen Sorgeantrag zur Bewahrung unserer Umwelt. Darauf folgte Sebastian Kofink, Architekt und Partner Büro Konfink Schels, München, der in seinem Vortrag „Future, Past, Perfect – wie es ‚einfach‘ war“ das einfache Bauen und Wohnen den immer anspruchsvolleren Konzepten gegenüberstellte und dabei der Frage nachging, ob es dafür überhaupt einen Bedarf gibt.

Caroline Nagel, Architektin und Projektleiterin beim Architekturbüro Cobe Architects, Kopenhagen, stellte in ihrem Vortrag die dänische Hauptstadt als Best-Practice-Beispiel einer der lebenswertesten Städte der Welt (Nr. 2 nach Wien) vor. Sie erläuterte, welche Auswirkungen die Bauindustrie und die Stadtplanung auf den Planeten haben. Dabei ging sie auf die Stadtentwicklung Kopenhagens ein und präsentierte Innovationen wie eine Fassade, die sich an der Sonne orientiert. Danach gab Andreas Kleboth, Architekt und Partner Kleboth und Dolling, Linz, Einblick in die Vision der wertvollen Stadt und dem Ideal, den limitierten Boden möglichst zukunftsweisend zu gestalten. Dabei stellte er sein 5×5 der Stadtstrategie vor, um aufzuzeigen, wie eine gezielte Transformation aussehen könnte, um eine wertvolle Stadt zu ermöglichen.

Thomas Beyerle, Head of Group Research Catella Real Estate AG, München, ging in seiner Keynote „Die Zukunft des Wohnens – enger, zentraler, grüner & teurer?“ auf die Treiber des europäischen Wohnungsmarktes ein und sprach über die Herausforderungen des urbanen Lebens und welche Lösungsansätze das Konzept der 15-Minuten-Stadt bietet.

Es folgte Andrea Jany, Architektin und Wohnbauforscherin, Institut für Wohnbauforschung, Wien. Sie warf einen kritischen Blick auf Österreichs Wohnbau in Hinblick auf den Bodenverbrauch, erläuterte den aktuellen Status Quo und präsentierte Lösungsvorschläge. So sieht sie die Aktivierung von Bestandsmobilisierung und die Stärkung von gefördertem Wohnbau als zentralen Hebel, um einer weiteren Versiegelung entgegenzuwirken.

Den Abschluss des Events machte Katharina Bayer, Architektin und Gesellschafterin einszueins architektur ZT GmbH, Wien. Sie setzte sich in ihrem Vortrag mit der Frage auseinander, wie die Sehnsüchte und Qualitäten des Einfamilienhauses in den ökologisch sinnvolleren verdichteten Wohnbau gebracht werden können, und gab Einblick in die Zukunft des Wohnbaus am Beispiel von erfolgreich umgesetzten Baugruppenprojekten.