Tiroler Untergrund

Alpen-U-Bahn: Die 1.125 Einwohner Gemeinde Serfaus in Tirol hat wieder eine U-Bahn Linie.

Mit einer Streckenlänge von gerade einmal 1,28 Kilometern ist die Dorfbahn zwar nur die drittkürzeste U-Bahnlinie der Welt, verstecken braucht sich die „Alpen-U-Bahn“ allerdings nicht. Nach dreieinhalb Jahren intensiver Modernisierungsarbeit befördert die Dorfbahn seit Anfang Juli 3.000 Besucher pro Stunde. Für die umfassende Digitalisierung des Betriebs zeichnet das IKT-Unternehmen Kapsch Business-Com verantwortlich.

Die modernste Luftkissenbahn Europas fährt weder auf Schienen noch auf Rädern. Sie gleitet angetrieben durch ein Zugseil auf einem Luftkissen einen Millimeter über dem Boden dahin. Gebaut wurde die Bahn Mitte der 80er-Jahre, um die Straßen des Dorfes zu entlasten. Doch dreißig Jahre nach der Eröffnung war die Dorfbahn an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Deshalb wurde sie von 2016 bis 2019 umfassend modernisiert. Seit Juli 2019 ist die neue Bahn nun in Betrieb. Der Zug ist jetzt fast 45 statt 30 Meter lang und die Bahn kann 3.000 Menschen pro Stunde, statt wie bisher 1.600, transportieren. Das sind fast doppelt so viele wie früher. Außerdem wurden die Abstände zwischen den Zügen mit dem Umbau von zehn auf neun Minuten verkürzt.

Der Digitalisierungsanbieter Kapsch lieferte nicht nur die gesamte Netzwerktechnik für die neue Bahn, sondern auch die IT für das Fahrzeug, die Assistenzsysteme, die Videoüberwachung, den Monitor und die Notrufsysteme. Auch das komplette Funksystem für Betriebsfunk, Blaulicht und Feuerwehr – ein analoges Funknetz für den Feuerlöscheinsatz – stammt von Kapsch. Erstmalig kommen dabei in dieser Branche auch Datenbrillen bei Wartung und Servicierung zum Einsatz. Serviceeinsätze können durch dieses digitale Assistenz-System von Evolaris (ein Tochterunternehmen von Kapsch) größtenteils remote durchgeführt werden.