Bauwirtschaft macht Druck auf Politik
Um die Politik zum Handeln zu bewegen, haben 18 führende Unternehmen und Institutionen der Bauwirtschaft und der Baustoffindustrie die Initiative „Mehr Zuhaus‘ in Österreich!“ gegründet und einen Forderungskatalog ausgearbeitet
Massive Auftragseinbrüche und alarmierende Situation am Wohnungsmarkt: 2019 wurde noch der Neubau von 69.900 Wohneinheiten bewilligt. Diese Zahl sank seither kontinuierlich auf zuletzt nur mehr 33.900 Baubewilligungen im Jahr 2023. Für 2024 wird ein weiterer Rückgang erwartet. Gründe dafür sind die inflationsgetriebene Preis- und Zinsentwicklung, ein darauf nicht vorbereitetes Wohnbauförderungssystem, zu strenge Kreditvergabe-Richtlinien für private Bauherren und Wohnungssuchende sowie bürokratische Hemmnisse bei Grundstückswidmungen und Bauverfahren, so die Vertreter der Bauwirtschaft. Gemeinsam fordern diese jetzt von der Politik in Bund und Ländern ein sofortiges Gegensteuern.
„Angesichts des steigenden Bedarfs an Wohnraum müssen wir dringend vom Rückwärtsgang in den Vorwärtsgang schalten“, so Torsten Kreft, Geschäftsleiter von hagebau Österreich.
Fünf Sofort-Maßnahmen:
- Wohnbauförderung aufstocken und Zweckbindung wieder einführen
- Steuerliche Maßnahmen setzen, um Investitionen zu fördern.
- Mehr Wohnungsneubau.
- KIM-Verordnung anpassen, Wohneigentum muss wieder leistbar sein.
- Radikale Vereinfachung der Bauförderung und Abbau bürokratischer Hürden.
Aus Sicht der Branchenexperten braucht es eine Aufstockung der Fördermittel im Wohnbau um 500 Millionen Euro jährlich für die nächsten Jahre, wobei diese sowohl im Bereich der klassischen Wohnbauförderungsinstrumentarien als auch im steuerlichen Bereich zum Einsatz kommen sollten. Zusätzlich soll die Zweckwidmung der Wohnbauförderung wieder eingeführt werden, wie es zuletzt auch Bundeskanzler Karl Nehammer angekündigt hatte.
Über „Mehr Zuhaus‘ in Österreich!“
„Mehr Zuhaus‘ in Österreich!“ wurde initiiert, um auf drohende Wohnungsnot, Mieterhöhungen und steigende Arbeitslosigkeit aufmerksam zu machen, die aufgrund des aktuellen Rückstaus beim Wohnungsbau drohen. Initiatoren und Mitträger (Stand: Jänner 2024) von „Mehr Zuhaus‘ in Österreich!“ sind: ACO, ARDEX, Bundesinnung Bau in der WKO, Baumit, Domoferm, Friedl, hagebau, Holcim, Internorm, PCI, Profibaustoffe, Raiffeisenverband Salzburg, Salzburger Lagerhäuser, Lagerhaus, Saint Gobain, Schiedel, Sopro, Teubl, Wienerberger Österreich.