Elektro-Verbände fordern mehr Sanierung

Elektroindustrie, Elektrohandel und Elektrotechniker schlagen in einem Positionspapier die Einführung eines Abschreibungsmodells vor, das die steuerliche Entlastung für Gebäude-Investitionen mit nachweislichen Energie- und CO2-Einsparungen vorsieht.

Die Vertreter von Elektroindustrie, Elektrohandel und der Elektrotechniker in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) fordern ein Umdenken im Bereich der Förderung und Forcierung der Gebäudesanierung. „Unsere bisherige Förderlandschaft hat uns zu einer Sanierungsquote von 0,8 Prozent geführt“, kritisiert Robert Pfarrwaller (Fachausschuss-Vorsitzender Elektrogroßhandel). „Sie gehört grundlegend geändert. Der Klimaschutz scheitert heute an den zögerlichen Investitionen und der viel zu niedrigen Renovierungsrate.“ Gemeinsam präsentierten die Verbandsvertreter heute ein gemeinsames Positionspapier, das die energieeffiziente Gebäudesanierung in den Fokus rücken und die Vielzahl an „kleinen und verstreuten Fördermaßnahmen“ bündeln soll.

„Die technologische Entwicklung und die Digitalisierung eröffnen uns neue Möglichkeiten. Es gilt, den Übergang zu diesen Technologien proaktiv zu gestalten“, so Manfred Müllner (Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie). Die bautechnische Sanierung und die Digitalisierung des Gebäudes müssten das Ziel sein.

Idee: Einführung eines Abschreibungsmodells 

Neben einer bewusstseinsbildenden Offensive fordern Pfarrwaller und Co. Investitionsanreize, um energieeffiziente Sanierungen attraktiver zu machen: „Wir schlagen in unserem Modell die Einführung eines Abschreibungsmodells vor, das die steuerliche Entlastung für Gebäude-Investitionen mit nachweislichen Energie- und CO2-Einsparungen vorsieht“, so Pfarrwaller. „Die Höhe der Entlastung richtet sich nach der Höhe der belegbaren Einsparungen.“ Um Planungssicherheit zu geben und um einen messbaren Impuls zu entfalten, müsse diese Maßnahme für mindestens eine Legislaturperiode umgesetzt werden. Auch der Entfall der Eigenstromsteuer sei zu diskutieren. „Durch sie wird die Stromproduktion für den Eigenbedarf der Gewerbebetriebe derzeit verhindert“, betont Pfarrwaller. Mit Hilfe dieser finanziellen Anreize soll die Anhebung der derzeitigen Renovierungsrate von unter einem Prozent auf die in der #mission2030 geforderten zwei Prozent bis 2030 gelingen.

Andreas Wirth, WK-Bundesinnungsmeister der Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker, plädiert weiters für eine technologieneutrale und ganzheitliche Sichtweise: „Punktuelle Maßnahmen bringen nichts, da auf jedes Gebäude individuell eingegangen werden muss.“