Heiß-Kalt aus der Wand
An den heißesten Julitagen begutachteten Bausozialpartner ein Projekt zur thermischen Bauteilaktivierung im Wohnpark Wolfsbrunn in Sommerrein (Niederösterreich). Energie aus dem geplanten Windpark wird hier in massive Bauteile in Form von Kühlung oder Wärme eingespeichert.
In brütender Hitze trafen sich Bausozialpartner der Gewerkschaft Bau-Holz und dem Fachverband Steine-Keramik auf einer Baustelle in Sommerein am Fuße des Leithagebirges vom Klimaschutzpotenzial der Massivbauweise zu überzeugen. Bei einem Lokalaugenschein machten sich Beppo Muchitsch (GBH) und Andreas Pfeiler (FV Steine-Keramik) mit Bürgermeister Karl Zwierschitz und den Vertretern des Bauträgers Südraum sowie der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) ein Bild vom Baustellenfortschritt der 14 Reihenhäuser und 22 Wohnungen im Wohnpark Wolfsbrunn.
Die neue Bautechnologie der thermischen Bauteilaktivierung steht bei diesem Projekt im Vordergrund. Erneuerbare Energie aus dem anstehenden Windpark wird in die massiven Bauteile eingespeichert und je nach Bedarf in Form von angenehmer Kühlung oder Strahlungswärme an die Wohnräume abgegeben. Sebastian Spaun von der VÖZ und Gernot Tritthart, Lafarge, hoben die Bedeutung der thermischen Bauteilaktivierung zur Steigerung des Einsatzes erneuerbarer Energie hervor: „Überschüssige Windenergie zum richtigen Zeitpunkt einspeichern und später zeitversetzt zum Kühlen oder Heizen nutzbar machen, ermöglicht eine fast 100 prozentige Versorgung mit Umweltenergie. Im Kühlfall wird die Wärme über den gesamten Bauteil entzogen, im Raum entsteht so ein angenehmes und gleichmäßiges Klima.“