Joint Venture für Tiefengeothermie

OMV und Wien Energie bündeln jetzt offiziell ihre Kräfte: Im Joint Venture mit dem Namen „deeep“ arbeiten die beiden Unternehmen zusammen, um Tiefengeothermie im Großraum Wien nutzbar zu machen

Die Unternehmen wollen Tiefengeothermie-Anlagen mit einer Leistung von bis zu 200 Megawatt entwickeln und damit klimaneutrale Fernwärme für umgerechnet bis zu 200.000 Wiener Haushalte erzeugen. Dazu planen die Partner, bis zu sieben Tiefengeothermie-Anlagen in Wien im Rahmen von Bohrprogrammen umzusetzen. Mit „deeep“ arbeiten Wien Energie und OMV gemeinsam an der Dekarbonisierung der Fernwärme in Wien. Die Umstellung auf nachhaltige Quellen ist entscheidend für den Erfolg der Wärmewende, ist Peter Weinelt, designierter Generaldirektor der Wiener Stadtwerke, überzeugt: „Die Fernwärme ist ein zentraler Baustein für eine klimaneutrale Wärmeversorgung in Wien. Wir haben das klare Ziel, die Fernwärme bis 2040 klimaneutral zu erzeugen und die Tiefengeothermie spielt dabei eine wesentliche Rolle.“ Die gemeinsame Investition in die Planung dieser Tiefengeothermie-Projekte beläuft sich auf rund 20 Millionen Euro.

Aspern als erstes gemeinsames Projekt

Die von Wien Energie angekündigte erste Tiefengeothermie-Anlage in Aspern setzen die Partner im Joint Venture als erstes großes Projekt gemeinsam um. Die Anlage soll künftig klimaneutrale Fernwärme mit bis zu 20 Megawatt erzeugen – in Kombination mit Wärmepumpen von Wien Energie. Ziel ist die Versorgung von bis zu 20.000 Wiener Haushalten mit Fernwärme durch diese Anlage. Aktuell laufen die Genehmigungsverfahren, gegen Ende 2024 sollen die Bohrungen starten. Die Anlage soll 2027 in Betrieb gehen.

Gemeinsames Bohrprogramm

In gemeinsamen Bohrprogrammen wollen die Partner bis zu sieben Tiefengeothermie-Anlagen in Donaustadt und Simmering gemeinsam umsetzen. Der Zeitplan für die Umsetzung und die Leistung der Anlagen ist von den Erkenntnissen aus der Pilotanlage in Aspern abhängig. Bei einem Bohrprogramm werden mehrere Bohrungen und Anlagenstandorte parallel geplant und umgesetzt. Das hat den Vorteil, dass in der Umsetzung der Anlagen die Ressourcen, die für Bohrungen und die Bauarbeiten benötigt werden, effizienter eingesetzt und Synergien genutzt werden können. Wien Energie und OMV starten im Rahmen des Joint Ventures bereits jetzt mit der Konzeption des ersten Bohrprogramms. Sobald die Bohrungen für die erste Anlage in Aspern abgeschlossen sind, kann auf Basis dieser Erfahrungen die Planungen fertiggestellt und umgesetzt werden.