Bau und Industrie mit rückläufiger Entwicklung
Laut aktueller Schätzung des Wifo sank die österreichische Wirtschaftsleistung im 3. Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal real um 0,6 Prozent. Dabei verfestigte sich der Rückgang in der Industrie- und Baukonjunktur.
Das Wifo meldet das fünfte Quartal in Folge, dass die heimische Wirtschaftsleistung stagnierte bzw. zurückging. Im Jahresvergleich, gegenüber dem 3. Quartal 2022, sank das BIP um 1,2 Prozent. Sowohl in der Industrie als auch in der Bauwirtschaft setzte sich die rückläufige Entwicklung fort, heißt es vom Wifo. Im 3. Quartal sank die Wertschöpfung in der Industrie um 0,5 Prozent (2. Quartal –0,8 Prozent) gegenüber dem Vorquartal. In der Bauwirtschaft wurde ein Rückgang von 1,8 Prozent (2. Quartal –1,3 Prozent) verzeichnet.
Bei der Dienstleistungsproduktion zeigte sich ein gemischtes Bild. Während in den Bereichen Information und Kommunikation, Finanz- und Versicherungsleistungen, Grundstücks- und Wohnungswesen, sowie sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen die Wertschöpfung zurückging, wirkten die öffentliche Verwaltung und die sonstigen Dienstleistungen stabilisierend. Im Bereich Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie stagnierte die Wertschöpfung nahezu.
Nachfrageschwäche trübt Wirtschaft
Die österreichische Wirtschaft leidet derzeit an einer Nachfrageschwäche aus dem In- und Ausland, heißt es vom Wifo. Die Konsumnachfrage der privaten Haushalte lies das zweite Quartal in Folge nach (–1,0 Prozent; 2. Quartal –0,3 Prozent). Auch die Investitionsnachfrage ging zurück. Die Bruttoanlageinvestitionen wurden gegenüber dem Vorquartal eingeschränkt (–0,4 Prozent). Zwar stieg die gesamtwirtschaftliche Ausfuhr im 3. Quartal real um 2,4 Prozent gegenüber der Vorperiode, jedoch dürfte der Anstieg auf Verschiebungseffekte zurückzuführen sein. Im 2. Quartal sank der Export im gleichen Ausmaß, wodurch sich im Durchschnitt über beide Quartale eine Stagnation ergibt. Die Importe wurden zuletzt um 2,5 Prozent ausweitet, ebenfalls nach einem Rückgang im 2. Quartal (–1,0 Prozent).