Neun Milliarden für Strominfrastruktur

Das Bestandsnetz der APG sowie die aktuellen gesetzlichen bzw. energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind den Anforderungen für die Energiewende nicht gewachsen. Jetzt soll investiert werden.

Die Austrian Power Grid (APG) hat ein neun Milliarden Euro schweres Investitionspaket auf den Tisch gelegt. Denn bis 2040 gilt es Österreich klimaneutral zu machen. „Die Erreichung der Ziele ist eine Mammutaufgabe, bei der es neben der Dekarbonisierung der Erzeugung auch die Transformation des Gesamtsystems versorgungssicher zu managen gilt. Damit diese gelingt müssen erneuerbare Anlagen und das überregionale Stromnetz im Rahmen einer Gesamtsystemplanung inklusive Speicherstrategie koordiniert ausgebaut werden“, sagt Gerhard Christiner, Vorstand von APG.

Aktuelle Defizite analysiert

Im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Netzplanung hat APG die aktuellen Defizite analysiert, die Anforderungen an das APG-Netz eingearbeitet und die notwendigen Investitionsprojekte – als Weiterentwicklung unserer Bestandsinvestitionen – geplant, heißt es in einer Aussendung. Bis 2034 soll die Trafokapazität auf 57.000 MVA nahezu verdoppelt, die Anzahl der Umspannwerke um rund 39 Prozent auf 90 bzw. der Trafos um rund 74 Prozent auf 165 erhöht, es erfolgt eine gesamtsystemische Verstärkung der West-Ost-Achse durch den Neubau, die Umstellung oder die Verstärkung von rund 500 Kilometer 380-kV bzw. rund 400 Kilometer 220-kV an Stromleitungen. Damit will man die Basis schaffen, die rund 500.000 Produktionsanlagen physikalisch und digital managebar zu machen.

Zusätzlich zu den aktuell bereits in Verfahren befindlichen Projekten wie u.a. das Projekt sichere Stromversorgung Zentralraum Oberösterreich, die Salzburg- bzw. Deutschlandleitung kommen der Netzraum Kärnten bzw. der Projektcluster Österreich Ost als Schlüsselprojekte hinzu, teilt die APG mit. Der Netzentwicklungsplan 2023-2034 der APG wird nach Genehmigung mittels Bescheids der E-Control gegen Jahresende 2023 publiziert.

APG-Vorstand Gerhard Christiner sagt: „Jetzt braucht es den dringend nötigen Rückenwind von Gesellschaft und Politik, damit alle Speicher-, Digitalisierungs- und Netzausbauprojekte im Sinne einer umgehenden versorgungssicheren Energiewende vom Plan in die Realität überführt werden können.“