Die Elektrik im Griff
Mit 150 Mitarbeitern strahlt das Kärntner Elektro-Unternehmen I. & H. Mahkovec GmbH seit Jahrzehnten aus St. Paul im Lavanttal bis Wien. In Graz sind die Installateure ein fixer Player mit eigener Niederlassung samt Mitarbeiterwohnhaus. Montage und Schaltschrankbau bringen jährlich rund 14 Millionen Euro Umsatz.
Ein, zwei, manchmal auch drei Montage-Autos mit dem Schriftzug I. & H. Mahkovec sind abends auf dem Parkplatz des Merkur-Marktes in Graz-Gösting normal. Monteure in Arbeitskluft versorgen sich mit Lebensmitteln. Die Filiale des Unternehmens mit Büro und 40 Schlafplätzen in der Mitarbeiter-Unterkunft ist keine 200 Meter Luftlinie vom Supermarkt entfernt am Reinbacherweg. Seit 2014 gibt es den Grazer Standort, von dem aus nicht nur die Aufträge in der Steiermark abgearbeitet werden, sondern auch alle Projekte in Wien – und das sind in Summe eine ganze Menge. „Wir machen um die 14 Millionen Euro Jahresumsatz“, erklärt Betriebsleiter Josef Harter, Prokurist und Gewerberechtlicher Geschäftsführer. „Wovon rund fünf Prozent auf den Handel entfallen“, ergänzt die Geschäftsführende Gesellschafterin Susanne Stempfer beim Gespräch am Stammsitz der Firma. Sie hält 84 Prozent an der von ihren Eltern 1965 als Elektrohandel gegründeten Firma, die weiteren Anteile halten ihre Mutter und ihr Sohn.
Zum Unternehmen gehört auch ein Red-Zac-Elektrogeschäft, das immer stärker unter Druck gerät. „Die Kunden schauen online, bei uns gibt es keine Laufkundschaft – wir müssen mehr dafür tun als andere, damit die Leute zu uns kommen“, stellt Stempfer fest. Um der geografischen Enge zu entkommen, wurden schrittweise nach dem Handel zuerst Klein- und dann Groß-Installationen begonnen. „Als ich 1989 zu lernen begonnen habe, hat es schon Projekte in Wien gegeben“, erinnert sich der Stempfer-Vertraute Harter. „So zwischen 2008 und 2010 haben wir uns dann aus Wien zurückgezogen und mehr Kärnten und die Steiermark gemacht“, ergänzt der Prokurist. Danach habe man auch in Wien wieder angeboten, die alten Netzwerke wieder aktiviert. Derzeit läuft in Wien noch ein Großauftrag für ein Pflegeheim der Franziskanerinnen von der Christlichen Liebe, der ein Auftragsvolumen von 1,5 Millionen Euro hat und heuer noch abgeschlossen werden soll. Wiener Projekte werden vom Grazer Projektleiter und von einer dortigen Montage-Partie betreut. Für sie wurde in Wien eine Wohnung angemietet.
So richtig zum Glühen kommen derzeit aber die Drähte in der Steiermark: Drei Wohnbauten in Graz werden aktuell betreut. Auch im LKH Graz-Südwest ist Mahkovec engagiert, genauso wie im UKH und in der Privatklinik Ragnitz. Dazu kommen noch die Barmherzigen Brüder in Kainbach bei Graz als Auftraggeber, ebenso die Lactosan GmbH & Co KG in Kapfenberg. Und da sind dann noch Wohnanlagen in Leoben und Feldkirchen bei Graz, das Fachmarktzentrum in Voitsberg. Und auch in Kärnten sei man derzeit gut im Geschäft. „Natürlich könnten die Preise besser sein“, sagt Harter. Vor allem aber müssten die Projektleiter das laufende Controlling machen und checken, was im Leistungsverzeichnis stehe, was Regie sei und wo es Nachträge gebe. „Wir haben ja eine Hinweispflicht, beispielsweise bei Mehraufwand und Mehrleistung.“ Das sei wichtig, denn die Verwaltungskosten würden immer höher, fügt Stempfer hinzu. Weshalb es jeden Monat eine Sitzung der Geschäftsleitung und des Controllings gebe, „bei der jedes Projekt durchgegangen wird, festgestellt, was schon verbraucht wurde und wo offene Fragen sind.“ Alle Elektrotechnik-Projekte werden übrigens mit Verteilern aus dem eigenen Haus versorgt. Im Heimatbundesland arbeiten die Mahkovecer neben mehreren kleinen Projekten auch an der neuen zentralen Stromverteilung für Infineon. Dazwischen gibt es auch noch Jahres-Rahmenverträge zur Dauerbetreuung, etwa mit dem LKH Wolfsberg.
Größtes Mahkovec-Problem derzeit ist die Mitarbeiter-Führung. Es melden sich kaum gute Lehrlinge, und häufig fehle auch die Motivation: „Wenn wir jungen Monteuren kleinere Projekte selbstständig übertragen wollen – dann will eigentlich kaum einer mehr Verantwortung übernehmen“, musste Mahkovec-Eigentümerin Susanne Stempfer erfahren. Damit ist sie nicht allein.