VZI: Rezepte gegen Versiegelung
Verband der Ziviltechniker- und Ingenieurbetriebe (VZI) hält handelbare Flächenzertifikate in Kombination mit intelligenten Planungskonzepten für taugleich die Bodenversiegelung einzubremsen.
Bauen ohne massiven Flächenfraß ist möglich. Davon überzeugt ist der Verband der Ziviltechniker- und Ingenieurbetriebe (VZI), der sich nun anlässlich der Veröffentlichung der WIFO-Studie zur Erreichung des 2,5-Hektar-Bodenverbrauchsziels der Bundesregierung durch steuerliche Anreize zu Wort meldet. Planer:innen stünden bereit, insbesondere das Konzept der Flächenzertifikate zum Flächenabtausch zwischen Gemeinden, durch intelligente und nachhaltige Planung zu unterstützen. „Jetzt haben wir die Chance, mit der Behauptung aufzuräumen, dass die Reduzierung von Bodenversiegelung bedeutet, dass wir nicht mehr bauen können. Wahr ist, dass wir mit intelligenten Planungskonzepten nachhaltig bauen und zur Erreichung des Ziels des österreichischen Bodenstrategie und der Umsetzung des Green Deals beitragen können,“ betont Thomas Hoppe, VZI-Verantwortlicher für Kommunikation.
Ganzheitliche Betrachtung
Unter Berücksichtigung ganzheitlicher planerischer Gesichtspunkte könnte das Konzept der handelbaren Flächenzertifikate weit mehr sein als nur eine mathematische Gegenüberstellung von projizierten Grundflächen. So könnte der Bodenverbrauch durch eine nachträgliche Verdichtung zur Wiederbelebung des Ortskerns mit einem Faktor unter 1,0 belegt werden, während ein Supermarkt am Ortsrand einen höheren Multiplikator erhalten würde. Die Anhebung der zulässigen Gebäudehöhe für bestehende Objekte in gut ans öffentliche Verkehrsnetz angebundenen Gebieten könnte sogar ein positiver Input sein, wenn dafür sichergestellt wird, dass Versiegelung an anderen Stellen verhindert wird.