Neues Level für den BauMinator

Dem Baumit BauMinator-Team ist es gemeinsam mit den Partner:innen von Concrete 3D und der TU Graz gelungen, die 3D Druck-Technologie auf neue Höhen im Bereich des Deckendrucks zu heben

Erstmalig wurde in Österreich durch Verwendung von 3D gedruckten Aussparungskörpern eine deutlich gewichtsreduzierte Decke umgesetzt, welche alle Kriterien zur Erreichung der Klimaziele 2030 erfüllt. Bisher nur in kleineren Dimensionen bekannt, konnten nun neue Meilensteine punkto Länge und Spannweite gesetzt werden. Mit einer Gesamtfläche von 717m2, 46m Länge und 14m Spannweite wurden beim neuen Bludenzer Bauhof bei der Decke ein Drittel Beton und Stahl sowie in Summe 25 % CO2 eingespart. Entstanden ist damit die weltweit größte Decke mit diesem System, heißt es von Baumit. Dies bedeutet nicht nur eine erhebliche Gewichtsreduktion, sondern auch eine deutliche Ressourceneinsparung. Des Weiteren wird in Ausblick auf die ferne Zukunft auf diesem Weg auch eine einfache Rückbaubarkeit gewährleistet. Möglich machen das „Verdrängungskörper“ hergestellt mit dem Baumit 3D Betondruck System BauMinator und dem Partner Concrete 3D in Vorarlberg. „Der Baumit BauMinator platziert Material dort, wo es gebraucht wird und lässt es weg, wo es nicht gebraucht wird. Komplizierte Schalungen gehören der Vergangenheit an.”, erklärt Eduard Artner, Leitung des Geschäftsfelds 3D-Betondruck bei Baumit.

Gemeinsam zum Ziel

Aufbauend auf den Ideen der TU Graz, der 3D Betondrucklösung von Baumit und der Praxiserfahrung von Concrete3D konnte nun die weltgrößte Decke nach diesem System gebaut werden. Georg Hansemann, Projektassistent am Institut für Tragwerksentwurf (ITE) der TU Graz dazu: „Mit der Technik lassen sich ganz neue Geometrien abfallfrei erzeugen, die sich bestens zum Einsparen von Beton und Stahl eignen“, so der Wissenschaftler. Bauherr Werit, Architekt Marcus Ender und nicht zuletzt die Stadt Bludenz als Nutzerin waren vom Vorschlag einer klimafreundlichen Kassettendecke angetan. Für die betonsparende Konstruktion sorgten die Dornbirner Tragwerksplaner:innen von gbd in Zusammenarbeit mit dem ITE.

Ziel: Druck auf Baustelle

„Die Konstruktion besteht lediglich aus Beton und Stahl“, so Philipp Tomaselli, Geschäftsführer des Walgauer Bauunternehmens Tomaselli Gabriel. Damit kann sie nach Ende der Nutzungsdauer zu 100 Prozent wiederverwertet werden. Bei den Emissionen sieht Hansemann noch Luft nach oben: „Mit dem Einsatz von CO2-reduzierten Beton können Treibhausgase gespart werden.“ Auch beim Prozess besteht Potenzial: „Früher oder später werden wir direkt auf der Baustelle drucken“, ist Michael Gabriel von Concrete 3D überzeugt.