Gaulhofer baut 50 Stellen ab
Der massive Auftragsrückgang fordert beim Fensterhersteller Gaulhofer Tribut. Die Produktionskapazität wird reduziert, 50 der insgesamt gut 300 Mitarbeiter:innen werden abgebaut.
Verschärfte Kreditvergaberegeln, stark gestiegene Energiepreise und konstant hohe Inflation dämpfen die Nachfrage im privaten Eigenheimbau enorm. Auftragsrückgänge bis zu 40% führen in der Branche zu drastischen Maßnahmen. Die Firma Gaulhofer reagiert mit der Reduktion seiner Produktionskapazitäten. Diese zwinge zu einem Abbau von um die 50 Stellen, wie die Geschäftsführung heute bei einer Betriebsversammlung verkündete. Sie hofft auf rasche Wiedereinstellung, sobald sich die Lage auf dem Markt entspannt.
Politik soll helfen
Unattraktive Förderbedingungen für Neubau und thermische Sanierung sind mitverantwortlich, dass in Österreich und in Deutschland der Markt seit Jahresbeginn in nie dagewesenem Ausmaß eingebrochen ist. Gaulhofer schlägt als Sofortunterstützung der Branche eine Sanierungsoffensive mit höheren Fenstertausch-Förderungen und dreifachem Nutzen vor: „Der riesige Gebäudealtbestand wird einfacher rasch energetisch aufgewertet, Arbeitsplätze würden in der Produktion, der Montage und bei den Zulieferern erhalten bleiben – zudem erspart sich die Regierung Strafzahlungen bei Nicht-Erreichung der Klimaziele“, so die Geschäftsführung von Gaulhofer. Man erwartet sich vom Bund entsprechende Initiativen.
Tiefstand an Bauvorhaben
„Nach einem ausgezeichneten Beginn des Jahres hat auch uns der Konjunkturrückgang im privaten Wohnungsbau voll erreicht. Über 40 % Auftragsrückgang sprechen eine deutliche Sprache. Daher müssen wir leider schweren Herzens ca. 50 Stellen abbauen,“ bedauert Geschäftsführer Thomas Braschel. Bis zum Ende der tiefen Delle auf den beiden Hauptmärkten Österreich und Deutschland muss Gaulhofer die maschinellen und personellen Kapazitäten dem schwachen Niveau der Bautätigkeit anpassen. „Wenn es von der Politik rasch Maßnahmen gibt, dann hoffen wir auf baldige Wiedereinstellung und volles Wieder-Hochfahren unserer Produktion. Zusammen mit dem AMS, der Gewerkschaft, der Arbeiterkammer und den Betriebsräten wird ein Plan ausgearbeitet, um die betroffenen MitarbeiterInnen aufzufangen.“ Kurzarbeit sei wegen der momentanen gesetzlichen Regelungen erst wieder im Herbst möglich und derzeit leider keine Option, so das Unternehmen.