Windradl auf Baukran und Brücke

Mit Mini-Windkraftanlagen im Baukastensystem will das Start-up Mowea der Industrie ermöglichen, selbst an Ort und Stelle grünen Strom zu produzieren. Süba und Asfinag sind im Testlauf dabei.

Das Berliner Start-up hat gemeinsam mit der Asfinag netzunabhängige Mikro-Windturbinen auf den Pfeilern der Europabrücke in Tirol in einer Höhe von 140 Metern angebracht hat. Acht Windräder generieren fortan etwa 6.000 kWh Energie pro Jahr – wodurch jährlich rund 2.016 Tonnen CO2 eingespart werden. Es kann also rund um die Uhr Strom durch Windkraft produziert werden, während die Emissionen sinken. „Die Umsetzung benötigt keine zusätzliche Infrastruktur oder gar Bodenversiegelungen und die Windkraftturbinen können optisch elegant integriert werden“, erklärt Mowea CEO Till Naumann.

Das Projekt „Wind für die Europabrücke“ wurde im Rahmen des „Verbund X Accelerator“-Programms initiiert und durch das Renewable-Energy-Solutions-Programm (RES-Programm) der Exportinitiative Energie, des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Süba generiert Baustellenstrom

Mit dem Bauträger Süba setzt bereits ein weiterer Partner in Österreich auf das modulare Windenergiesystem und zwar für das Wohnbauprojekt „Das Koloman“ im niederösterreichischen Stockerau. Bei diesem Bauvorhaben entstehen 190 Familienwohnungen mit Freiflächen. Auf dem dafür benötigten Baustellenkran wurden 16 Windturbinen in 30 Metern Höhe installiert. Der Kran selbst und auch das Baustellenbüro können somit während der Bauarbeiten zu einem Gutteil mit umweltfreundlicher Windenergie betrieben werden. Die jährliche Leistung durch die erzeugte Windenergie bei diesem Projekt beträgt bis zu 16.000 kWh. Auch in diesem Fall braucht es keinen weiteren Masten oder irgendeine Form weiterer Flächenversiegelung oder Infrastruktur. Für die Zukunft plant die Süba, die Produktion von eigener Windenergie auch auf weitere Baustellen in Österreich und Deutschland auszudehnen, heißt es von Mowea.