Wien: Wärmeplan und Vorbildprojekte
Bis 2040 will man ganz ohne fossile Energie Raumwärme in der Stadt erzeugen. 100 Projekte sollen außerdem vorzeigen wie der Umstieg – abseits der Fernwärme – gelingen kann.
Für die Planung des Umstiegs wurde zunächst eine genaue Analyse der Heizungssysteme in bestehenden Wiener Wohnbauten gemacht, daran orientiert sich dann auch die jeweilige Technologie, die zum Einsatz kommen soll. Noch dieses Jahr soll dieser Wärmeplan feststehen, präsentierte jetzt die Wiener Stadtregierung nach ihrer Klausur. „Im Fokus stehen vor allem ältere Gebäude im dicht verbauten Stadtgebiet“, so Stadtrat Jürgen Czernohorszky. Für Neubauten gibt ja bereits mit den Energieraumplänen eigene Klimaschutzgebiete, in denen im Neubau keine Gasthermen mehr installiert werden dürfen. Die vielen Altbauten, häufig mit Gasthermen, sind jedoch eine große Herausforderung. Rund 580.000 Gasthermen sind aktuell in Wien in Betrieb.
Der Wiener Wärmeplan soll zwischen zwei Stadtgebieten unterscheiden: Gebiete, die mit Leitungen an unterschiedliche Wärmeanbieter:innen angebunden werden können und Gebiete, in denen erneuerbare Energiequellen zur gebäudeweisen Wärmeversorgung genutzt werden. Der Umweltstadtrat erklärt die Beweggründe des Plans: „Dort kommt die Fernwärme hin, dort braucht es eine Einzellösung für ein Gebäude oder dort gibt es Wärmenetze die für ein Grätzel angedacht sind. Damit dann jeder Hauseigentümer, jede Eigentümergemeinschaft, jeder Planer etc. weiß, was wird in den nächsten 18 Jahren die notwendige Wärmelösung sein“. Ein großes Puzzlestein fehlt jedoch. „Für eine effektive Wiener Wärmeplanung ist aber auf Bundesebene der Beschluss des Erneuerbaren-Wärmegesetzes – EWG – dringend notwendig“, so der Umweltstadtrat.
100 Projekte Raus aus Gas
Anhand von konkreten Projekten will Wien aber nun auch vorzeigen, wie der Umstieg auf innovative Lösungen – abseits der Fernwärme – gelingen kann: Dafür werden ab sofort rund 100 Umsetzungsprojekte gesammelt, die als Beispiele für weitere Gebäude der Stadt dienen sollen. Im Rahmen dieser Initiative werden Umsetzungsprojekte durch Information und Beratung der Stadt Wien unterstützt und begleitet. „Ziel ist es, eine möglichst große Breite und Vielfalt an Alternativen zur Wärmeversorgung aufzuzeigen. Umgesetzte Projekte werden nach und nach auf der Website der Stadt Wien sowie in der Energy!ahead-App vorgestellt.“ Bisher wurden rund 20 Projekte dokumentiert und aufgearbeitet – bis 2025 sollen es dann 100 sein.