Kachelöfen: 50 Prozent höhere Nachfrage

Der Österreichische Kachelofenverband fordert von der Politik die Wiedereinführung der Anforderung, dass jede Wohneinheit einen Rauchfang haben muss.

„Kachelöfen liegen im Trend“, so Thomas Schiffert, Geschäftsführer Österreichischer Kachelofenverband. „So ist in diesem Jahr die Nachfrage um 50 % gestiegen – auch aufgrund Covid-19 und der Ukraine-Krise. Allein während der Covid-Pandemie ist die Nachfrage nach Kachelöfen um rund 30 % gewachsen. Die Zahlen beweisen, dass der Kachelofen von vielen Konsument*innen gewünscht wird, die händeringend eine nachhaltige und (krisen)sichere Heizlösung suchen“.

Derzeit finden sich laut Kachelofenverband in Österreich rund 450.000 Kachelöfen, dies entspricht 13 % der österreichischen Haushalte und einer installierten Leistung von 2.000 MW. (1 Megawatt sind 1 Million Watt.). Jährlich kommen laut Verband rund 10.000 Stück dazu. Das kurzfristige Potential bei Kachelöfen sieht man bei rund 12.000 bis 15.000 Kachelöfen pro Jahr.

Bauordnung ändern

„Dennoch ist beim Gesetzgeber das Bewusstsein zum Kachelofen gering ausgeprägt“, so Schiffert. Auch habe sich noch nicht herumgesprochen, dass Scheitholz im Vergleich zu Strom, Gas, Öl oder Pellets noch immer die kostengünstige Energiequelle ist. Verhindert wird der Kachelofen aber auch oftmals vom Gesetzgeber direkt. „Seit 2012 gibt es die Anforderung in den Bauordnungen nicht mehr, dass jede Wohneinheit einen Rauchfang haben muss, mit dem zumindest ein Wohnraum mit festen Brennstoffen beheizt werden kann“, verdeutlicht Schiffert. „Dies wurde mit den geringeren Baukosten begründet und ist vor allem im mehrgeschoßigen Wohnbau ein Problem“. Aktuell findet gerade die Überarbeitung der OIB-Richtlinien statt und der Kachelofenverband fordert die Wiedereinführung dieser Anforderung, zumal gerade in Krisenzeiten ein Kachelofen eine Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern ermöglicht.

Der Kachelofenverband lädt außerdem alle Interessierten zum Tag des Kachelofens am 14. Oktober 2022. Rund 150 Hafnerbetriebe werden dann ihre Türen für die Besucher*innen öffnen.