10 Jahre Fachverband für Schimmelsanierung

Zertifizierungskurse, Leitfäden und mehr: Der Bundesverband für Schimmelsanierung und technische Bauteiltrocknung (BVS) hat sein Jubiläum gefeiert.

Allgemeingültige Standards in der Schimmelbeurteilung und –sanierung und Fachinformation liegen heute vor. Als unabhängiger, österreichweit tätiger Fachverein informiert er Hausverwaltungen, Betriebe, öffentliche Stellen und KonsumentInnen über die fachgerechte Beseitigung von Schimmelpilzschäden sowie über Bauteiltrocknung. Die Online-Plattform bv-schimmel.at listet zertifizierte Personen im Bereich Schimmelvermeidung-, -beurteilung, und -sanierung österreichweit.

„Mit dem Bundesverband können wir unser Ziel erreichen, alle Beteiligten zusammen zu bringen, Wissen zu vermitteln und den Austausch untereinander zu fördern“, sagt der Präsident des BVS Peter Tappler. Bei der Jubiläumsfeier im September 2022 blickte er anekdotenreich auf die Entstehungsgeschichte. Aus den Keynotes ging klar hervor: Schimmelpilz in Innenräumen wird mehr zum Thema, wenn aufgrund der hohen Energiepreise die Innenraumtemperatur ohne Begleitmaßnahmen reduziert wird. Das hat eine wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Tragweite.

Schimmel in Innenräumen: gesellschaftliche Brisanz

Der Public Health-Experte Hans-Peter Hutter betonte in seinem Vortrag „Klima, Schimmel und Gesundheit“ u. a., dass das Thema Schimmel in Innenräumen auch eine bedeutende gesellschaftliche Komponente hat. „Statistisch sind Personen und Familien mit geringeren Einkommen häufiger betroffen. Ihnen muss die gleiche Hilfe zuteilwerden wie jenen, denen es vermeintlich besser geht bzw. sich eine Sanierung ohne weiteres leisten können.“

Schimmelresistente Baustoffe im Kommen

Judith Meider vom Analyselabor Labor Urbanus referierte über schimmelresistente Baustoffe. „Für die Vermeidung von Schimmelpilzwachstum ist bereits die Wahl des zu verwendenden Baustoffes entscheidend. Zudem haben die Baustoffproduzenten zahlreiche Möglichkeiten, ihre Baustoffe schimmelresistent auszurüsten.“ Das sei definitiv ein Zukunftsthema, denn Schimmelpilzschäden und deren Sanierung werden zunehmen. Nämlich dann, wenn wegen der hohen Energiepreise Innenraumtemperaturen reduziert werden, ohne auf die steigende Luftfeuchtigkeit in den Räumen zu achten.