Betonfassade aus dem 3D-Drucker

Die Unternehmen Concrete 3D und CRE Panel haben Europas erste Betonfassade aus dem 3D-Drucker realisiert.

74 individuell gemusterte Paneele umhüllen ein Einfamilienhaus in Götzis. Der Druck eines 18 mm starken Elementes dauert rund 25 Minuten. „Mit dem Projekt wollen wir für Architekten und Bauherren die Möglichkeiten von 3D-Druck mit Beton veranschaulichen“, sagt Markus Loacker, Geschäftsführer der beiden beteiligten Unternehmen. CRE Panel in Götzis ist spezialisiert auf Betonfertigteile mit Textilbewehrung, Concrete 3D in Nüziders auf 3D-Druck mit Beton. Dieser ermöglicht die Freiformproduktion ohne Schalung.

Über 3 Meter Länge

So wurden im konkreten Projekt 74 Paneele gedruckt, die meisten davon sind über drei Meter lang, sechzig Zentimeter breit und zwei Zentimeter dick. Die unsichtbar befestigte, wasserabweisende und hinterlüftete Fassade erstrahlt ganz in Weiß, trägt ein umläufiges Muster aus Dreiecken und wechselt ihre optische Anmutung mit dem Lichteinfall der Sonne. Ein lebendiges Spiel aus Licht und Schatten.
Seit Anfang 2021 produziert Concrete 3D: Eine Druckdüse am Ende eines 6 Achs-Industrieroboters mit 2,8 Meter Radius wird über eine Mörtelpumpe beschickt und zieht fünfzehn bis dreißig Millimeter dicke Betondruckbahnen. Dadurch lassen sich komplexe Geometrien in Serie produzieren – mit minimalem Materialeinsatz. „Eine innovative und kostengünstige Technologie, um für Bauherren individuelle Projekte zu gestalten“, sagt Concrete-3D-Produktionsleiter Michael Gabriel. CRE Panel wurde 2016 gegründet und hat Erfahrungen mit der Herstellung von Fassadenelementen aus Beton, dessen hochfeste Textilbewehrung für die nötige Stabilität sorgt.