Viele Ingenieure wählten wenig

Mitte Mai waren in den vier Länderkammern der Architekt:innen und Ingenieurkonsulent:innen/Zivilingenienieur:innen Kammerwahlen angesetzt. Bei den Konsulenten gab es in drei Kammern jeweils nur eine Liste. Die Wahlbeteiligung war insgesamt aber sehr bescheiden.

Mitte Mai wurden in den vier Ziviltechniker:innen-Länderkammern für Wien/NÖ/Burgenland, Steiermark/Kärnten, Oberösterreich/Salzburg sowie Tirol/Vorarlberg die neuen Länder-Funktionäre ermittelt. Theoretisch, denn die Ingenieurkonsulent:innen/Zivilingenieur:innen in Stmk./K, OÖ/S und T/V wählten erst gar nicht, weil es jeweils nur eine Liste gegeben hat. Und die gilt laut Wahlordnung automatisch als gewählt. Ob das an der Zufriedenheit mit den Listen, am geringen Interesse an einem Funktionärsjob oder allgemeiner Wahl-Verdrossenheit in Zeiten wie diesen liegt, lässt sich schwer beurteilen.

Oberösterreich/Salzburg

Solcherart wurde der Wahlvorschlag „Wir Ingenieur.innen“ mit der Listenführerin Cora Stöger, Vermesserin in Engerwitzdorf und schon bisher Sektionsvorsitzende, für den Sektionsvorstand als gewählt gewertet. Die Wahl für den/die neue/n Präsidenten/in ist für 22. Juni angesetzt. Bei den Architekten gab es zwei Listen, deren Ergebnisse die Kammer jedoch nicht aufschlüsselt, sondern nur die 13 Mitglieder des Sektionsvorstandes, davon gleich acht aus Salzburg, nennt: Thomas Weiß auf Platz 1 und Melanie Karbasch auf 2.

Steiermark/Kärnten

Bei den Ingenieurkonsulenten landete der Klagenfurter Helmut Wackenreuther ohne Wahl auf dem ersten Platz des Sektionsvorstandes, der Steirer Gustav Spener auf Rang zwei. Bei den Architekt:innen betrug die Wahlbeteiligung 40,67 Prozent der 686 Walberechtigten. Auf die „listearchitektur-22“ entfielen neun Mandate des Sektionsvorstandes, auf „gemeinsam FÜR alle“ ein Mandat. Am ersten Rang für den Sektionsvorstand landete Barbara Frediani-Gasser, gefolgt von Burkhard Schelischansky.

Tirol/Vorarlberg

Laut einzigem Wahlvorschlag für den Sektionsvorstand sitzt der Bregenzer Michael H. Gasser an der Spitze, gefolgt von Georg Kofler. Bei den ArchitektInnen gab es 762 Wahlberechtigte, von denen 41,46 Prozent auch tatsächlich ihre Stimme abgaben, und vier Listen: Die „Offene Kammer“ (Listenführer Daniel Fügenschuh) erhielt 96 Stimmen, „Architektur.Bildung.Kommunkation – Hanno Vogl-Fernheim“ kam auf 82 Stimmen, die „Offene Liste Vorarlberg“ (Carmen Schrötter-Lenzi) wurde 77 mal angekreuzt und „Architektur Land“ (Klaus Adamer) 55 mal.

Wien/NÖ/Burgenland

In der Drei-Länder-Kammer mit dem Sitz in Wien war zwar richtig viel los – allerdings auf sehr bescheidenem Niveau: Bei den IngenieurkonsulentInnen betrug die Wahlbeteiligung mit 399 Stimmen gerade einmal 27,73 Prozent, bei den ArchitektInnen waren es mit 31,5 Prozent (838 Stimmen) auch nur unwesentlich mehr. Ist es Desinteresse an oder Ablehnung der Kammer durch die Zwangsmitglieder?

Bei den IngenieurInnen gab es zwei Listen: „Wir Ingenieure“ mit Listenführer Peter Bauer, Univ.-Prof. und werkraum-Gründer, und als Herausforderer: „Die neuen Ingenieur.innen“ mit den kaum weniger bekannten Andreas Gobiet und Wolfgang Kradischnig (Delta). Letztere kamen auf vier Mandate im Sektionsvorstand, die Bauer-Liste aber auf elf.

Bei den ArchitektInnen erhielt die IG Architektur (Listenführer Bernhard Sommer) mit acht Mandaten im Sektionsvorstand die Mehrheit gegenüber „Fokus Architektur“ mit Thomas Hoppe und vier Mandaten sowie „LeonardoWelt“ (Heinz Priebernig) mit drei. Für die Kammer-Spitzen und auf Bundesebene werden die Messen erst später gelesen.