APG: Mai starker Monat für Erneuerbare

Höhere Temperaturen mit positivem Effekt: Im Mai wurden rund 90 Prozent Stromdeckung durch Erneuerbare Energien in Österreich verzeichnet.

Dank des wärmeren Wetters hat die Stromerzeugung durch nachhaltige Energiequellen im Mai (KW 18 bis KW 21) gegenüber den Vormonaten wieder zugelegt. Rund 90 Prozent des österreichischen Stromverbrauchs konnten durch Erneuerbare gedeckt werden. Der Anstieg an erneuerbarer Stromerzeugung im Mai wurde hauptsächlich durch die Erzeugung aus Laufwasserkraftwerken möglich. Das ist eine saisontypische Entwicklung, so die APG in einer Aussendung.

95 Prozent weniger Stromimport als im Vormonat

Die gute Erzeugung durch erneuerbare Energien war Grund dafür, dass im Mai an mehr als der Hälfte der Tage (17 Tage) Strom bilanziell exportiert werden konnte. Genauer gesagt von 254 GWh. Abzüglich der importierten Strommenge von insgesamt 279 GWh an den restlichen 14 Tagen, ergibt das im Mai eine Stromimportmenge von 24 GWh. Ein Monat zuvor im April mussten mit einer Summe von 477 GWh noch 20-mal mehr Strom importiert werden.

Ruf nach besserer Netzinfrastruktur

Um Überlastungen im Stromnetz zu verhindern, wird mit sogenannten Redispatch-Maßnahmen der Stromfluss gesteuert. Darunter versteht man den gezielten und kontrollierten Eingriff mittels Einsatz thermischer und hydraulischer Kraftwerke, sowie auch flexible Verbraucher. Derartige Maßnahmen mussten im Jahr 2022 bis Ende Mai bereits an 103 Tagen ergriffen werden. Diese Eingriffe in das Stromnetz zeigen einerseits die vorhandenen Kapazitätsdefizite in der Strominfrastruktur auf und verursachen andererseits Kosten. „Die notwendigen Redispatch-Maßnahmen haben den österreichischen Stromkunden bis Ende Mai rund 27 Millionen Euro gekostet“, erklärt Thomas Karall.

Die APG fordert Investitionen in den Netzausbau, um den Strom besser managen zu können. Man selbst plant in den nächsten zehn Jahren rund 3,5 Millionen Euro an Investitionen, davon werden allein 2022 rund 370 Millionen Euro in die sichere Stromzukunft.