Ziegel zieht mit

Wienerberger hat seine Wand- und Dachziegelproduktion deutlich erhöht. Künftig möchte man mehr mit Fassadenlösungen und PV ins Geschäft kommen.

„Wer Ziegel will, muss sie bestellen und eine gewisse Vorlaufzeit einplanen“. Johann Marchner, Chef von Wienerberger Österreich, hat eine einfache Formel für Baumeister und Dachdecker. Sie sollten sich nicht darauf verlassen, dass schon am nächsten Tag ein LKW losfährt, aber innerhalb von sechs bis acht Wochen würden Bauvorhaben mit Ziegel versorgt. Dass Wienerberger gebrannten Ton hortet, um den Preis zu treiben, sei eine Legende. „Wir liefern täglich aus und haben in Schichten investiert, um die hohe Nachfrage zu bedienen“, betont Marchner. Das belegt das Unternehmen auch mit Zahlen. Danach wurden 2020 2,3 Millionen m2 Dachziegel produziert, im Jahr danach 2,5 Mio m2 und für heuer sind 3 Millionen m2 geplant. Bei Wandziegel stieg die Menge von 402 Millionen Normalformate (2020) auf immerhin 432 Mio NF. Und heuer sollten 461 Mio NF ausgeliefert werden. Gestiegen sind auch die Preise für Ziegel, in etwa im Rahmen der Inflation, wie der Manager sagt.

Fassade und PV

Mit der Integration der belgischen Koramic ins Wienerberger-Reich sei klar geworden, dass man künftig auch mehr Ton in die Fassade bringen möchte. Das gelingt auch zunehmend, gebaute Beispiele, wie etwa die Villa Vita Pannonia am Neusiedlersee und das Weingut Wutte im steirischen Fresing zeugen davon.

Im nächsten Jahr möchte Wiederberger mit einem PV-Dachziegel den Anschluss an das inzwischen sehr dynamische Energiezeitalter finden. Auf einem Probedach in Gleinstätten würden seit wenigen Wochen Lösungen geprobt. Manche davon wolle man seinen Kunden dann auch anbieten.