Wilo-Chef sieht Globalisierungsende
Wilo-CEO Oliver Hermes sieht Ende von 30 Jahren Hyperglobalisierung und legt kriegsbedingt den Vorsitz des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft nieder.
Der Wilo-Chef Oliver Hermes sieht eine Entkoppelung der Lieferketten mit verheerenden Folgen. „Wir leben in politisch wie wirtschaftlich turbulenten Zeiten, in denen sich immer mehr Menschen Nationalismus, Protektionismus und Populismus hingeben. Gleichzeitig wird unvorstellbare Gewalt inmitten von Europa ausgeübt. Multinationale Unternehmen stehen vor der Herausforderung des „Decoupling“, der politisch-motivierten Entkopplung von weltweiten Entwicklungen“, so Hermes.
Ökonomische Zeitenwende
Nicht nur geopolitisch, sondern auch ökonomisch stünden Unternehmen vor einer Zeitenwende, 30 Jahre Hyperglobalisierung gingen zu Ende. „Die weltweit eng verwobenen Wertschöpfungsketten entflechten sich mit zunehmender Geschwindigkeit und werden regionaler bzw. lokaler. Dabei geraten mehr und mehr deutsche und europäische Unternehmen zwischen die Fronten geopolitischer Auseinandersetzungen. Dadurch wird die Weltwirtschaft in ihrer Entwicklung deutlich gehemmt“, erklärt Hermes.
In all seinen Ausprägungen bedeute „Decoupling“, dass multinationale Kooperationen stärker abnähmen, Allianzen bröckeln und damit auch wirtschaftliche Brücken zwischen Staaten eingerissen würden. Der Vorstandsvorsitzende der Wilo Gruppe ist sich sicher, dass das Primat der Politik zwar gelte, aber diese Entwicklung zu erheblichen ökonomischen Ineffizienzen führe und materielle sowie immaterielle Vermögenswerte zerstört würden.