Fossil dominierte Landeshauptstädte

Datensammlung zur Raumwärme zeigt: Ohne Öl, Gas und fossil dominierter Fernwärme wäre es in so gut wie allen Landeshauptstädten fast flächendeckend ziemlich kalt.

Die Umweltorganisation Global 2000 hat sich die Wärmeversorgung in den Landeshauptstädten angesehen. Die von den Städten gelieferten Daten zeigen ein klares Bild: In allen relevanten Städten überwiegt der Anteil an fossilen Energieträgern. Es gibt mit wenigen Ausnahmen keine oder nur wage Aussteigszenarien aus Öl, Gas und Fernwärme. Letztere wird zwar häufig als grün bezeichnet, ist in Wahrheit aber fossil dominiert.
Die fossilste Landeshauptstadt ist Bregenz mit rund 90 Prozent, Gas, Fernwärme und Ölheizungen. Auch Innsbruck hat mit etwa 80 Prozent einen extrem hohen Fossilanteil. Ähnlich intensiv glost es in Salzburg. Auch in der Mozartstadt dominieren Öl, Gas und Fernwärme, die im konkreten Fall zu mehr als 70 Prozent aus fossilen Quellen stammt.

Wien hat wenigstens Ziele

Wien gehört allerdings zu den Landeshauptstädten mit ambitionierten Klimazielen, die bis 2040 frei von Öl, Gas und Kohle werden wollen. Andere Städte haben nicht einmal ein Ziel oder nur wage Festlegungen. „Wien setzt sich ambitionierte Klimaziele und will den Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2040 schaffen. Das sollte nun aber auch rasch in das Baurecht übersetzt werden. Die Stadt Wien ist gefordert, die notwendigen Schritte für den Ausstieg aus fossiler Energie im Wärmebereich zu setzen. Noch viel stärkere Bemühungen braucht es hingegen, um die thermische Sanierung von Gebäuden voranzutreiben. Hier ist man weit weg von der erforderlichen Geschwindigkeit“, so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von Global 2000.

Die Wärmeversorgung der Haushalte in Wien beruht zu 57 Prozent auf Erdgas, 30 Prozent auf Fernwärme, 8 Prozent auf Strom, 2 Prozent auf Heizöl und 3 Prozent auf erneuerbaren Energien. Die Fernwärme wird allerdings ebenfalls zu 65 Prozent aus fossiler Energie hergestellt, hauptsächlich aus Erdgas. In den letzten Jahren wurden in Wien 25.000 neue Erdgasheizungen installiert, was den Klimazielen klar entgegensteht.

Fossile Fernwärme ist Standard

Richtig erneuerbare Fernwärme gibt es nur in Eisenstadt, dafür aber in kleiner Dosis, weil nur 3 Prozent der Haushalte am Netz sind. In allen anderen Landeshauptstädten variiert der Anteil von fossiler Energie bei Fernwärme zwischen 20 Prozent (Klagenfurt) und rund 70 Prozent in Salzburg.