Wärmepumpen – was die Nutzer wollen

Mehr als 70 Prozent der Wärmepumpennutzer lehnen Technik-Schnick-Schnack ab. Intelligente Funktionen sind aber sehr wohl gefragt.

Im Rahmen des Comet-Projekts „InNer Out – Increasing the net energy output of woody biomass“ stand die Kombination von Wärmepumpen mit weiteren Wärmeerzeugern wie Pelletkessel oder Scheitholzöfen im Fokus.
Während sich Best, Ochsner und die Uni Trento dem Thema auf technischer Ebene widmeten, stand für das Team am Campus Wieselburg die alltägliche Gerätenutzung im Mittelpunkt. Das Institut für Nachhaltigkeit und der Fachbereich Consumer Science führten dazu umfangreiche Befragungen bei NutzerInnen sowie bei Interessierten zum Thema Bedienfreundlichkeit durch.

Vier Nutzungstypen eruiert

Im Rahmen einer ersten qualitativen Umfrage zeigten sich vier unterschiedliche Nutzungstypen:
• Der Funktionalist, die Funktionalistin: vertraut den Voreinstellungen und möchte wenig Arbeit mit dem Gerät haben.
• Der Minimalist, die Minimalistin: benötigt nur die wesentlichen Funktionen und eine intuitive Bedienung.
• Der technikaffine Tüftler, die technikaffine Tüftlerin: kennt alle Funktionen und nimmt gerne Einstellungsänderungen vor.
• Der Ängstliche, die Ängstliche: überlässt die Bedienung gänzlich anderen.

Bei der anschließenden Umfrage wurden Informationen von insgesamt 510 Personen erhoben. 325 davon waren bereits im Besitz einer Wärmepumpe, 185 planten eine Anschaffung innerhalb von zwei Jahren. Bei den Nutzertypen überwiegten besonders der/die FunktionalistIn (38%) und der/die MinimalistIn (33%). Zudem hat sich gezeigt, dass NutzerInnen andere Ansprüche an Wärmepumpensysteme stellen als jene, die eine Inbetriebnahme planen.

„Die Steuerung mittels App sowie die Verbindung mit Smart Home Systemen sind für künftige Nutzerinnen und Nutzer besonders interessant. Die Raumtemperatursteuerung sowie der optimale Betrieb in Kombination mit Photovoltaikanlagen und auf Basis von Wetterprognosen wurden als wichtigste Funktionen genannt“, fasst Gabriel Reichert, Institut für Nachhaltigkeit der FH Wiener Neustadt, die Umfrageergebnisse zusammen.

Einsatz der Forschungsergebnisse

„Die Ergebnisse der Umfrage bieten einen großen Mehrwehrt für unsere Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte. Wir können gezielt auf die Anforderungen und Wünsche der Kundinnen und Kunden eingehen und unsere Produkte und Angebote entsprechend weiterentwickeln,“ berichtet Clemens Birklbauer, Leiter Technik bei Ochsner.

Fazit der Umfrage sei, so die FH, dass Wärmepumpen mit intelligenten Steuer- und Regelungsansätzen, die Wetter bzw. Temperaturen berücksichtigen und in ein ganzheitliches Energie- und Gebäudemanagement eingebunden sind, immer mehr nachgefragt werden. Vor allem im Hinblick auf die Bedienungsfreundlichkeit und die Anpassung auf die Bedürfnisse und Anforderung der NutzerInnen lassen sich Handlungsmöglichkeiten ableiten, so das Resümee der Studie.