Fenstermarkt mit Streifschuss
Die Fensterindustrie in Westeuropa kommt im Pandemiejahr 2020 mit -3,2% in Menge glimpflich durch die Krise. Vor allem das Renovierungssegment sorgte für eine Dämpfung des Gesamtmarktrückgangs.
Die Pandemie hat nicht so sehr Auswirkungen auf das Gesamtvolumen der Branche, aber auf die Neuaufteilung der Marktanteile in den einzelnen Geschäftsbereichen. Insgesamt zeigt sich regionsübergreifend, dass das Neubausegment in der Fensterindustrie größeren Schaden durch die Pandemie erlitten hat als der Renovierungssektor.
Das Neubausegment fällt im Jahr 2020 um 4,8% auf 23,2 Mio. Fenstereinheiten. Das Renovierungssegment hingegen weist nur einen moderaten Rückgang von 2,1% auf. Für 2021 wird sich diese Schere sogar vergrößern. Während das Neubausegment aufgrund des Rückgangs der Baugenehmigungen im vergangenen Jahr nochmals um 6,8% zurückgehen wird, wird der Renovierungssektor sogar ein wenig zulegen (0,7%). Insgesamt ist der Renovierungssektor in Südeuropa mit einem Marktanteil von rund 75% so dominant, wie sonst in keiner Region Westeuropas. In der Dach-Region liegt er mit 53% am niedrigsten. Im Vergleich zwischen Wohnbau und Nicht-Wohnbau, zeigt sich, dass der Wohnbau besser durch die Krise kommt (Progn: 2021: -0,3%). Der Nicht-Wohnbau hingegen muss sich an die Veränderungen in Arbeit und Gesellschaft anpassen (Home-Office und Online-Shopping) mit dementsprechend sinkender Nachfrage und verzeichnet einen Rückgang von rund 6% in 2021.
DACH-Region trotzt der Krise
Auch wenn der Gesamtmarkt für Westeuropa nur einen leichten Rückgang im Gesamtergebnis zeigt, so sind die Entwicklungen in den einzelnen Regionen doch sehr unterschiedlich. Die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) kam fast ungeschoren aus der Krise und erzielte 2020 sogar ein leichtes Plus (+1,5%). Den stärksten Rückgang mit -10% verzeichnete die Region Großbritannien & Irland aufgrund des geringen Investitionswillens von privaten und institutionellen Investoren. Sehr gut kommt auch die Fensterbranche in Südeuropa (Italien, Spanien, Portugal) durch die Krise. Schon in diesem Jahr soll dort wieder das Gesamtmarktniveau von 2019 erreicht werden.