Jede 3.Lüftung mit erheblichen Mängeln

Deutsche Untersuchungen zeigen: Lüftungen in Schulen, Kliniken und Kaufhäusern sind nur Teilweise gut für die Luft.

Im Corona-Jahr 2020 ist gut jede dritte Lüftungsanlage (34,2 Prozent) in prüfpflichtigen Gebäuden wie Hochhäusern, Schulen, Kliniken oder Einkaufszentren von den TÜV-Sachverständigen mit „wesentlichen Mängeln“ beanstandet worden. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil um 5,6 Prozentpunkte gestiegen. Ein weiteres knappes Drittel (31,5 Prozent) hat „geringfügige Mängel“ und nur 34,3 Prozent sind „mängelfrei“. Das ist ein Ergebnis des „Baurechtsreports 2021“ des TÜV-Verbands.

„In der Corona-Pandemie erfolgen Infektionen vor allem in Innenräumen über Aerosole“, sagt Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. „Einwandfrei funktionierende und optimal eingestellte Lüftungs- und Klimaanlagen schaffen ein gesundes Raumklima und tragen dazu bei, das Risiko von Ansteckungen in Gebäuden zu verringern.“

Die Lüftungs- und Klimatechnik müsse daher eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung der Pandemie spielen. „Vor allem in Schulen ist es bisher versäumt worden, das Infektionsrisiko mit baulichen und technischen Maßnahmen zu senken“, sagt Bühler. Stattdessen werde vielerorts im Winter wohl wieder alle 20 Minuten stoßgelüftet

Im Jahr 2020 wurden 17.896 Lüftungsanlagen im laufenden Betrieb von unabhängigen Sachverständigen der TÜV-Unternehmen geprüft worden. „Die hohe Zahl der Beanstandungen zeigt, wie wichtig die verbindlichen Prüfungen unabhängiger Stellen in der Gebäudetechnik sind“, sagt Bühler.