Markt für Fassadensanierungen ist eingebrochen
Trotz robust steigender Preise schrumpfte im Jahr 2020 der Markt für Fassadendämmungen in Österreich signifikant. Verantwortlich dafür war ein Einbruch im Sanierungsgeschäft.
Der im Jahr 2019 ansetzende Aufschwung in der thermischen Gebäudesanierung fand im vergangenen Jahr ein abruptes Ende. Laut aktuellem Branchenradar „Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) in Österreich“ sanken im Jahr 2020 die Herstellererlöse mit zertifizierten Fassadendämmsystemen um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 182,7 Millionen Euro, obgleich die Preise im Durchschnitt um nahezu drei Prozent anzogen. Die abgesetzte Fläche an WDVS reduzierte sich damit um 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 10,2 Millionen Quadratmeter.
Für den Rückgang verantwortlich war im Wesentlichen ein Einbruch am Sanierungsmarkt. Im Jahresvergleich schrumpfte der Absatz um mehr als dreizehn Prozent, die Erlöse um knapp elf Prozent. Die Kontraktion zog sich dabei annähernd gleichförmig durch alle Gebäudetypen. Im Neubau stagnierte die Nachfrage auf Vorjahresniveau. Dank Preisauftrieb wuchs der Markt erlösseitig um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zur Stabilisierung des Neubaubedarfs trug vor allem ein weiterhin wachsender Absatz im Geschoßwohnbau bei, da im Nicht-Wohnbau aufgrund von durch Corona bedingten Bauverzögerungen deutlich weniger nachgefragt wurde. Der Bedarf bei neu errichteten Eigenheimen stagnierte auf Vorjahresniveau.
Besonders unter Druck standen im vergangenen Jahr WDVS mit Mineralwolldämmung, brach der Umsatz doch um neun Prozent gegenüber dem Vorjahr ein. Vergleichsweise gut hielten sich indessen Wärmedämmverbundsysteme mit Dämmung aus Schaumstoff (-1,8% geg. dem Vorjahr), für Systeme mit Dämmung aus organischem Dämmstoff erhoben wir sogar ein Erlösplus um knapp drei Prozent. Mit einem Marktanteil von gerade einmal fünf Prozent blieben Öko-Systeme aber nach wie vor eine Nische.
Bereits im laufenden Jahr sollte allerdings die Trendwende gelingen, nicht zuletzt als Folge rasch wachsender Preise. Bis 2022 rechnet die Marktanalyse mit einem Umsatzwachstum um etwa sieben Prozent pro Jahr. Mehr als die Hälfte des Anstiegs sei preisgetrieben.