BIM: Der deutsche Zwang wirkt
Der BIM-Stufenplan im Nachbarland steigert den Digitalisierungsgrad der Branche. Die BIM-Nutzung ist deutlich gestiegen.
Seit Anfang des Jahres ist in Deutschland die BIM-Technologie (Building Information Modeling) bei zukünftigen Infrastrukturprojekten des Bundes verpflichtend, womit die 2015 begonnene, schrittweise Einführung des BIM Stufenplans abgeschlossen ist. Das Softwarehaus Autodesk hat sich in einer Studie die Auswirkungen angesehen. Das Ergebnis: Die Maßgaben haben der Branche wichtige Impulse gegeben und den Weg für einen flächendeckenden Einsatz der Technologie geebnet, auf dem sich die Unternehmen derzeit befinden. Und: Organisationen, die bereits auf BIM-Lösungen setzen können deutliche Wettbewerbsvorteile realisieren. Für die Studie hat USP Consulting im Auftrag von Autodesk insgesamt 138 Ingenieure führender Ingenieursbüros und Tiefbauunternehmen befragt.
Von allen Befragten, die BIM bisher noch nicht einsetzen, wollen 29 Prozent der Ingenieurbüros und 18 Prozent der Tiefbauunternehmen bis Ende 2022 damit starten. Ab dem Jahr 2023 haben weitere elf Prozent (Ingenieurbüros) beziehungsweise sechs Prozent (Tiefbauunternehmen) geplant, BIM einzuführen. Ein großer Teil ist sich über den exakten Zeitpunkt der Einführung noch nicht sicher, plant aber dahingehend. Die Tendenz ist eindeutig: In den nächsten Jahren wird die Anzahl der BIM-Nutzer deutlich ansteigen.
Effizienz und Kostenreduktion
Die Nutzer, die sich bereits mit BIM-Lösungen vertraut gemacht haben, sind von der neuen Technologie überzeugt: So glauben etwa 38 Prozent der befragten Ingenieursbüros, dass die Nutzung von BIM ihre Bauausführung effizienter macht, 30 Prozent, dass die Arbeitsvorbereitung deutlich effizienter erledigt werden kann und 23 Prozent, dass eine BIM-Lösung die Effizienz bei Kalkulationen erhöht. Auch die Tiefbauunternehmen sehen diese Vorteile – neben den bereits genannten, erkennen 22 Prozent der Befragten hier auch eine Kostenreduktion als klaren Vorteil einer BIM-Anwendung.
Warum Unternehmen die BIM-Einführung bisher vor sich hergeschoben haben, lässt sich vor allem an einer Zahl ablesen: 62 Prozent der Ingenieursbüros und 65 Prozent der Tiefbauunternehmen geben an, keine Kundennachfrage nach einer BIM-Planung zu sehen. Die Gründe, erstmalig in einen BIM-basierten Workflow einzusteigen, sind dabei bei Ingenieursbüros und Tiefbauunternehmen unterschiedlich. Ingenieursbüros reagieren eher extern motiviert (Druck der Politik), Tiefbauunternehmen orten eine Optimierung der internen Prozesse und der Bauabläufe.
Die gesamten Studienergebnisse als Ebook können heruntergeladen werden: https://www.autodesk.de/campaigns/bim-stufenplan-ergebnisse