Steilvorlage mit Award

Im Dachausbau ist das Steildach Fixstarter. Wenn die Stadt Wien einen halben Meter mehr Höhe freigibt, lässt sich auch gut gedämmter Wohnraum mit attraktiver Raumhöhe machen.

„Steil ist geil“, meint der Präsident der Plattform Dachvisionen Michael Foisel. Er ist im Brotberuf Vertriebsleiter von Eternit und kämpft gemeinsam mit Vertretern der Firmen Bramac, Tondach, Velux und dem Verband Holzbau Austria für das Steildach. „Das Steildach ist zum einem eine ausgereifte und traditionelle Lösung bei neu errichteten Einfamilienhäusern. Aber es ist vor allem auch eine zukunftsorientierte Lösung für großvolumige Sanierungen“, so Foisel. Er und seine Mitstreiter, dürfen sich heuer voraussichtlich über einen wachsenden Steildachmarkt freuen. Besonders in Wien wächst der Markt aufgrund der Dachausbauten.

Ein Architekturbüro, das seit vielen Jahren in diesem Segment aktiv ist, sind die Wall Architekten, die für ein Projekt zuletzt den Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit erhalten haben. „Ein Steildach bietet natürlich vor allem auch in Bestandsgebäuden den Vorteil die Dachgeschoßfläche optimal auszunutzen“, erklärt Isabella Wall. Ihr Partner Günther Trimmel wünscht sich eine Ausnahme, die es früher in der Wiener Bauordnung gab, zurück. „Wenn wir im Bebauungsplan in der Höhe fünf statt der vorgegebenen viereinhalb Meter zur Verfügung hätten, gingen sich ohne großen Aufwand zwei Ebenen mit ausreichender Raumhöhe im Dachgeschoß aus“, erklärt er. Das sei insbesonders wegen der gestiegenen Dämmstärken notwendig, so der Architekt. Um das Wohnen im Dach attraktiv zu machen, brauche man eine optimierte Dämmung, so Trimmel. Und für die ganz heißen Tage in den Sommermonaten bedarf es neben einem wirksamen Sonnenschutz auch Klimaanlagen, so Trimmel.

Um das Steilach wieder verstärkt ins Gespräch zu bringen, lobt die Plattform 2020 einen Steildach-Award aus. Zur Einreichung eingeladen sind Baumeister, Planer und Auftraggeber. Die Ausschreibungsdetails werden gerade erarbeitet und bald bekanntgegeben.