Sanierung: 7 auf einen Streich

In München wird ein aus 7 Häusern bestehendes 15.000 m² Ensemble umfassend saniert und optimiert. Künftig stehen 18.000 m² Fläche zur Verfügung.  

Eine nachhaltige Transformation steht dem markanten Glasensemble an der Nymphenburger Straße 3 bevor. Das Gebäudeensemble aus dem Jahr 2003, bestehend aus sieben zusammenhängenden Häusern mit rund 15.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche, wird bei der Modernisierung zu über 90 % erhalten bleiben. Projektentwickler Acculumalta und Bauherr Nuveen Real Estate planen, die Liegenschaft in eine grüne, energieeffiziente Zukunft mit lebendigem Quartierscharakter zu führen. Das Architekturbüro Henn hat kürzlich die Pläne für diese umfassende Modernisierung vorgestellt.

Problemlösung statt Abriss

Das Gebäudeensemble leidet trotz seines relativ jungen Alters unter gravierenden energetischen Schwächen. „Nach nur 23 Jahren macht die energetische und funktionale Qualität des Bestands eine weitreichende Modernisierung unumgänglich. Die aktuelle Fassade verursacht enorme Wärmeverluste und überhitzt die Räume im Sommer massiv. Hinzu kommt, dass die Fassade undicht ist und allein deshalb innerhalb der nächsten fünf bis sieben Jahre erneuert werden müsste“, erklärt Markus Diegelmann, Geschäftsführer von Accumulata.

Duales Gestaltungskonzept

Die vom Architekturbüro entwickelte gestalterische Vision für das Ensemble basiert auf zwei Prinzipien: „Die prägnante Neuinterpretation des Glasturms zur Straße hin und die feinfühlige Integration der rückwärtigen Gebäude in den städtebaulichen und historischen Kontext“, erläutert Fredrik Werner, Partner von Henn. Der markante Glaskubus am Eingang zur Nymphenburger Straße wird in seinem charakteristischen Erscheinungsbild bewahrt und erhält eine energetisch optimierte Fassade. Die rückwärtigen Gebäude erhalten eine neue Identität, die auf die industrielle Brauereigeschichte des Quartiers Bezug nimmt. Die Höhenentwicklung bleibt dabei im Einklang mit dem umgebenden Stadtbild. Nach dem Redevelopment wird die Bruttogeschossfläche ca. 18.800 m² betragen.


Begrünung und moderne Technik

Die Bauherren verwandeln das energetisch problematische Gebäude in ein zukunftsweisendes, klimafreundliches Ensemble mit erheblich verbesserter ökologischer Bilanz. Zu den Highlights zählen großzügige, begrünte Dachterrassen, die als Erholungsflächen dienen, das Mikroklima verbessern und die Biodiversität im Quartier erhöhen.

Die technische Infrastruktur wird auf den neuesten Stand gebracht: Neben dem bereits vorhandenen Anschluss an das Fernwärmenetz soll das Areal zukünftig einen Fernkälteanschluss erhalten, was optimale Voraussetzungen für eine deutliche Reduktion der CO₂-Emissionen schafft. Intelligente Gebäudeautomationssysteme, die Integration von Photovoltaik-Elementen auf den Dächern und teilweise auch in der Fassade sowie die Umstellung auf Ökostrom komplettieren das Nachhaltigkeitskonzept.


Weiteres Vorgehen

Nach der Vorstellung in der Stadtgestaltungskommission am 25. März 2025 soll die vertiefte Planung beginnen. Der Erhalt des Bauvorbescheids wird für das zweite Quartal 2025 erwartet. Die Bauarbeiten sollen zwischen Ende 2027 und 2029 starten, mit einer geschätzten Bauzeit von zwei Jahren. Der Beginn der Arbeiten erfolgt in enger Abstimmung und unter Berücksichtigung der Interessen der Bestandsmieter.