2024: Zehn Prozent Minus bei PV-Anlagen
Die PV-Branche lebt in neuer Realität: Nach 8 Jahren des Anstiegs zeigt sich 2024 bei der neu installierten PV-Leistung von 2,2 Gigawatt ein Minus von 10 Prozent.
Bereits im Herbst warnte der Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria) vor einem Rückgang des PV-Zubaus. Unklare Förderbedingungen, die angespannte Wirtschaftslage und fehlender Rückhalt der Politik bedrohten den Ausbau. Die Zahlen liegen nun vor: Nach acht Jahren des Anstiegs zeigt sich 2024 bei der neu installierten PV-Leistung ein Minus von 10 Prozent. Bleibt die Regierung weiterhin säumig bei der Schaffung klarer Förderbedingungen und wichtiger gesetzlicher Rahmen, drohen der Branche noch in diesem Jahr weitere Einbrüche, so der Verband.
„Der Ausbau der Photovoltaik basierte im vergangenen Jahr vor allem auf der Umsetzung aufgestauter Projekte aus den Vorjahren, wenigen großen Projekten und der Aussetzung der Mehrwertsteuer für kleine PV-Anlagen“, betont Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria. Allein durch die Fertigstellung großer Freiflächenprojekte im Schlussquartal 2024 konnte das Gesamtergebnis noch stabilisiert und ein Zubau von 2,2 Gigawatt (Engpass-)Leistung erreicht werden. „Diesen Zubau gilt es zu halten“, so Immitzer.
Im Kleinanlagensegment bis 20 Kilowattpeak (kWp) konnte die Mehrwertsteuer-Befreiung im Vorjahr die Nachfrage hochhalten. Durch den nun abrupten Wegfall der steuerlichen Erleichterung rechnen laut Branchenbefragung von PV Austria drei von vier Betrieben mit sehr deutlich sinkendem Interesse.
E-Wirtschaftsgesetz und PV-Förderungen
Gerade die neue, voll handlungsfähige Bundesregierung stehe nun in der Pflicht, für die notwendigen Rahmenbedingungen zu sorgen, um den PV-Ausbau konstant zu halten. Nur so können der Bevölkerung und der Photovoltaik-Branche die nötige Planungssicherheit gegeben, die Strompreise gesenkt und der Wirtschaftsstandort nachhaltig gestärkt werden. „Ohne rasche politische Maßnahmen, wie die Festlegung der Förderbedingungen (für die EAG-Investitionsförderung 2025) und den Beschluss des fertig verhandelten E-Wirtschaftsgesetzes (ElWG), werden wir die Strompreise nicht in den Griff bekommen und die ohnehin angespannte Situation vieler Unternehmen aufgrund hoher Energiepreise wird sich weiter verschärfen“, warnt Immitzer.