Dämmstoffindustrie unter Druck
Der Dämmstoffmarkt verlor in 3 Jahren knapp 30 Prozent an Absatz. 2021 wurden 6,3 Millionen Kubikmeter an Dämmstoffprodukten verkauft, 2024 waren es bloß mehr 4,4 Millionen Kubikmeter. Vorsichtig optimistisch stimmt die Unternehmen das Regierungsprogramm.
Die Dämmstoffindustrie schlägt Alarm. „Allein in den letzten drei Jahren hat die Branche in Österreich durch das geringere Bauvolumen rund 1,9 Millionen Kubikmeter weniger an Dämmstoffen verkauft und verbaut. Ein Anspringen der Bauwirtschaft wird immer dringlicher“, analysiert Roland Hebbel, Vorstand der GDI 2050, die Entwicklung und aktuelle Situation in der Branche.
Dämmstoffmarkt 2024 mit Minus – 14,5 Prozent
Nach einem Absatzhoch im Jahr 2021, in dem über 6,3 Millionen Kubikmeter an Dämmstoffprodukten verkauft werden konnten, ging es in den darauffolgenden Jahren für die Branche stetig bergab: 2022 brachte über alle Dämmstoffprodukte ein Minus von über 6 Prozent, im Jahr 2023 verdoppelte sich das Minus auf über 13,6 Prozent und erreichte im vergangenen Jahr sogar ein Minus von 14,5 Prozent. 2024 brachte mit insgesamt nur noch 4,4 Millionen Kubikmeter einen neuen Negativ-Rekord beim Dämmstoffabsatz.
Die Rückgänge der Dämmstoffvolumina treffen die gesamte Branche weiterhin mit voller Härte: So mussten im vergangenen Jahr die alternativen Dämmstoffe (Zellulose, Schafwolle, Hanf etc.) ein Minus von 20,8 Prozent und die Schaumstoffe einen Rückgang von 17,1 Prozent verkraften. Die Mineralwolle weist mit 10,2 Prozent immer noch ein zweistelliges Minus aus.
Die Hoffnung lebt
Trotz der Flaute hofft die Industrie auf Besserung. „Im über 200 Seiten starken Regierungsprogramm finden sich einige Seiten, die uns dennoch vorsichtig optimistisch in die Zukunft blicken lassen. In der Umsetzung – Stichwort Entbürokratisierung – braucht es jetzt den sprichwörtlichen ‚Umkehrschub‘ für die Bauwirtschaft“, so Hebbel. Die Lockerung der Kreditvergaberichtlinien (KIM-Verordnung), zahlreiche, unter dem Titel „Sanierungsbonus“ eingereichte Förderanträge, für die noch Mittel reserviert sind, „lassen“, so der GDI 2050 Vorstand, „auf ein Anspringen der Baukonjunktur hoffen, ebenso die 2024 unter dem Titel „Wohnbaumilliarde“ dotierten Fördergelder für die Bundesländer und den gemeinnützigen Wohnbau“.