Brausen punkten
Kurz vor der ISH in Frankfurt, veröffentlichte die Unternehmensberatung Titze eine Marktstudie zum Badbereich. Sie umfasst 526 Seiten. Eine wesentliche Botschaft: Die Badewanne verliert an Attraktivität.
2024 wurden in den Top 10 Ländern Europas Badewannen und Duschwannen im Wert von gut 2.6 Milliarden Euro zu Herstellerabgabepreisen verkauft. Das sind 12,4 Prozent mehr als noch 2020. Gleichzeitig ist das aber ein Rückgang um -1,7 Prozent gegenüber 2022. Seit damals gehen die Verkaufszahlen für Badewannen zurück. Immer mehr Endkunden tendieren zur Dusche und forcieren dabei den Kauf von Bodenebenen Duschflächen. Die Verkaufszahlen sprechen Bände. Bei der Körperhygiene verschiebt sich also das Verhältnis von Baden oder Duschen gewaltig.
Dusche schlägt Wanne
2024 wurden in den TOP 10 Ländern 3.390.000 Badewannen verkauft. Dem stehen 8.670.000 Duschwannen gegenüber. Dabei sind eindeutige Unterschiede in den TOP 10 Ländern erkennbar. Bis 2030 ist nun mit einer weiteren Verschiebung zugunsten der Duschwannen zu rechnen. Badewannen und Duschwannen leiden in Europa seit der zweiten Jahreshälfte 2023 unter einem niedrigen Neubauvolumen, hohen Preisen und in einigen Ländern unter erkennbarer politischer Verunsicherung vieler Endkunden. Die Folge ist ein abgeschwächtes Nachfrageverhalten, allerdings nicht in allen TOP 10 Ländern, wie die positiven Entwicklungen in Frankreich, Spanien, den Niederlanden, Belgien und der Schweiz belegen.
Eben logisch bodeneben
Eindeutig ist der Siegeszug von Bodenebenen Duschen, die die Traditionellen Duschwannen im Neubau nahezu komplett abgelöst haben und auch in der Renovierung immer größere Marktanteile erzielen.
Drei starke Marken
Die zehn umsatzstärksten Hersteller von Badewannen und Duschwannen erreichen einen Anteil in Höhe von 37,9% des Gesamtumsatzes. Die führenden Marktpositionen in Europa sichern sich Roca, Kaldewei und Geberit.
Sanitärhandel verliert, aber dominiert
Der Sanitärhandel erreicht 2024 mit 41,2% Marktanteil weitere eindeutig die Spitzenposition. 2018 lag der Anteil allerdings noch bei 45,9%. Die DIY-Märkte verlieren nur moderat 1,5 Prozentpunkte und kommen aktuell auf 26,9% Marktanteil. Gewinner sind der Distanzhandel mit einem Zuwachs um 4,9 Prozentpunkte auf nun 20,2% Marktanteil und auch das Objektgeschäft, für das es von 7,6% Marktanteil auf nun 9,7% hinaufgeht. Die gesamte aufgezeigte Entwicklung wird sich bis 2030 weiter verschärfen.