Baubranche befürchtet Wachstums-Einbruch
Die Baukonjunktur wird sich laut aktuellen Wifo-Daten abkühlen. Auch eine Blitzumfrage von Building Times Flash ergab ein ähnliches Bild: Die starken Wachstumsjahre am Bau scheinen vorbei zu sein.
Die Konjunktur-Abschwächung der österreichischen Wirtschaft setzt sich laut aktueller Wifo-Studie fort. Die verhaltene Grunddynamik zeige sich breit gestreut über viele Bereiche. Insbesondere schwächte sich die Industrie- und Baukonjunktur weiter ab. Die Bauwirtschaft liegt demnach nur mehr bei einem Wachstum von 0,1 Prozent im aktuellen Quartal (nach +0,3 Prozent im II. Quartal). Gemäß der Schnellschätzung des Wifo wuchs die österreichische Wirtschaft insgesamt im III. Quartal 2019 gegenüber dem Vorquartal um nur 0,2 Prozent (nach ebenfalls +0,2 Prozent im II. Quartal). Damit setzt sich der konjunkturelle Abschwung weiter fort, so das Forschungsinstitut.
Building Times Flash hat in einer Blitzumfrage zu den schwachen Konjunkturdaten die großen Bauunternehmen des Landes um Stellungnahme gebeten. Der Tenor: Die starken Jahre scheinen tatsächlich vorbei zu sein. Bei der Firma Swietelsky etwa strebt man auf Anfrage von Building Times Flash zwar nach wie vor eine Bauleistung auf Niveau des Vorjahres an. Die Rentabilität soll planmäßig aber nur mehr im Durchschnitt der letzten drei Jahre liegen. Laut Swietelsky werde das enorme Wachstum der letzten Jahre nicht mehr möglich sein, dies sei jedoch keine große Überraschung.
Die Strabag vermeidet in ihrem Statement das Wort Wachstum und geht ebenfalls von „keinen weiteren Steigerungen“ aus. „Der Bau ist ein konjunktureller Nachläufer, das heißt, Schwankungen kommen in unserer Branche erst ein bis zwei Jahre später an“, sagte CEO Thomas Birtel. „Doch selbst bei einem etwaigen konjunkturellen Abschwung erwarten wir eher eine leichte Abkühlung als einen Einbruch.“ Die Auftragspolster seien gut gefüllt.
Auch bei der Porr seien die Auftragsbücher laut Karl-Heinz Strauss voll und „die Nachfrage ungebrochen stark“. Dabei würden vor allem die Baumärkte in Europa auch für die kommenden Jahre großes Potenzial bieten.