Heizungs-Riese büßt kräftig Umsatz ein

Die Bosch Home Comfort beschließt 2024 mit einem Umsatz von 4,4 Milliarden Euro. Trotz Marktanteilsgewinnen bei Wärmepumpen fehlen im Vergleich zu 2023 rund 600 Millionen Euro Umsatz.

Der Markt für Wärmepumpen sank 2024 im Vergleich zum Jahr davor um 34 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro. Der Markt für klassische Heizungen verzeichnete einen Rückgang von 24 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro. Diesen Rückgängen konnte sich auch Bosch Home Comfort nicht entziehen.  Der Gruppenumsatz sank um rund 600 Millionen Euro auf 4,4 Milliarden Euro. „Wir gehen gestärkt in die Zukunft und haben unseren Marktanteil bei Wärmepumpen deutlich gesteigert“, tröstet sich der CEO des Unternehmen Jan Brockmann und fügt hinzu: „Unsere Strategie fliegt, aber wir haben ein schlechtes Marktumfeld“, so der Manager.

2025: Verdoppelung geplant

Für 2025 verkündet der Konzern verhaltenen Optimismus. „Es gibt Signale, die uns positiv stimmen“, so der CFO Thomas Volz. Eines davon betrifft die von den Grünen erwirkten 100 Milliarden Euro, die aus dem eben vereinbarten 500-Milliarden-Finanzpaket in den Klimaschutz fließen sollten. „Ein Großteil dieses Geldes sollte in den Gebäudebereich fließen“, betont Brockmann.

Das kommende Jahr sei auch das Jahr der Verdoppelung. Die Übernahme von Johnson Controls sei „on Track“. Geplant ist den Zukauf des Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsgeschäft für Wohn- und kleine Gewerbegebäude von Johnson und Hitachi bis Mitte des Jahres in trockene Tücher zu bringen. „Wir verdoppeln alles, die Mitarbeiter, die Standorte und sind damit hervorragend für die Zukunft aufgestellt“, ist Brockmann überzeugt. Betrachtet man die vergangenen Jahre, ist es nicht übel gelaufen. 2020 erzelte BHC noch einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro, in den Jahren danach jeweils 500 Millionen mehr. 2023 war das Allzeit-Hoch mit 5 Milliarden und 2024 eben ein Dämpfer.
Was den großen deutschen Markt betrifft, hat Bosch auch Ideen. Die Förderung müsse zumindest für 5 Jahre verfestigt werden, der Strompreis gesenkt und die Sanierung und der Neubau angekurbelt werden, so Brockmann.

Propan als Mittel der Wahl

Rein technisch setzt Bosch Home Comfort verstärkt auf Propan. Das natürliche Kältemittel komme nun auch bei Brauchwasser-Wärmepumpen zum Einsatz, schon bald werden Klimaanlagen folgen, so die Ankündigung. Für unentschiedene und zweifelnde Hauseigentümer hat Bosch auch eine Lösung – ein Gasgerät, das durch Ergänzung einer Außeneinheit zur Wärmepumpe wird.