Fensterriese mit Sanierungsbonus

Internorm hat 2024 Umsatz verloren. Auch die Exportrate ist leicht gesunken. Die Verluste im Wohnungsneubau wurden nicht komplett von der Sanierung abgefangen. Aber: Ohne Sanierung würden dem Staat viel Geld verlorengehen, so der Ökonom Friedrich Schneider.

Österreichs Marktführer Internorm spürt die Rückgänge im Wohnbau. Mit 431 Millionen Euro hat Internorm International 13 Prozent weniger Umsatz erzielt als im Jahr davor. Die Exportquote ist um 3 Prozent auf 61 Prozent gesunken, die Zahl der Mitarbeiter ist geringfügig gesunken. Das ist angesichts des dramatischen Rückgangs des Marktes im DACH-Raum ein gutes Resultat. Der Fenstermarkt insgesamt ist in der Region zwischen 2021 und 2024 um rund ein Drittel geschrumpft, so Internorm-Geschäftsführer Hans Brandstetter.

In Österreich konnte Internorm um 8 Prozent zulegen, in Deutschland leicht. Gravierend sind die Rückgänge in Italien (Minus 29 %), Frankreich und Osteuropa verloren je 7 Prozent, UK 8 % und die sonstigen Exporte gingen um 23 Prozent zurück.

Entscheidend für das gute Abschneiden im Inland ist die Förderung. Der Markt hat sich für Internorm gedreht. Während 2022 der Sanierungsanteil bei 41 Prozent lag, steigerte sich der Sanierungsanteil auf 66 Prozent im Jahr 2024.

Förderung volkswirtschaftlich sinnvoll

Genau hier hakt Internorm-Eigentümer Christian Klinger ein. „Jeder Euro, den die Regierung in die Förderung steckt, kommt doppelt zurück“, sagt er gestützt auf eine Berechnung des Ökonomen Friedrich Schneider von der Linzer Kepler Uni. Er hat die Auswirkungen der Sanierungsförderung der Jahre 2023 und 2024 evaluiert. Diese staatlichen Förderungen haben ein Investitionsvolumen von durchschnittlich jährlich 1,162 Mrd. für jeweils 2023 und 2024 ausgelöst und damit zu einem Bruttoinlandsprodukt-Zuwachs von knapp 2,1 Milliarden Euro pro Jahr geführt – und dies bereinigt um Mitnahmeeffekte von circa 30 Prozent“, bilanziert Schneider. Für die Staatskasse bedeutete dies Mehreinnahmen in Form von Steuern und Sozialabgaben in Höhe von jährlich rund 790 Millionen. Schneiders Resümee: „Die in dieser Studie festgestellten positiven ökonomischen Effekte wären ohne die staatlichen Förderungen im Rahmen der thermischen Sanierungsoffensive 2023/2024 in Österreich in einer wirtschaftlich schwierigen Lage nicht aufgetreten“.