Fördertrick wird zum Fallstrick

Unter den rund 90.000 zur Heizungsförderung registrierten Kunden sind tausende Fake-Adressen. Damit legt sich die Branche selbst ein Ei, die Max Mustermann-Eigenheimbesitzer werden ausgesiebt, womit tausende Heizungssanierungen weniger gefördert werden.

Im Dezember 2024 glühten die Leitungen bei der Förderstelle für den Heizungstausch. Innerhalb weniger Tage wurden von Installateuren und Heizungsherstellern tausende Förderanträge zur Registierung eingereicht. Mit Namen von Kunden, die in der Realität gar nicht exostieren, so die Story, die auf derEnergiesparmesse Wels rasch die Runde machte. Diese Einreichflut habe letztlich den Fördertopf innerhalb kurzer Zeit entleert, denn für jedes registierte Projekt wurde ein Förderbetrag hinterlegt, so die Erklärung von Insidern. Welche findige Installationsbetriebe und welche Hersteller konkret den Kollaps des Systems ausgelöst haben, bleibt vorerst im Dunklen. Im Moment verdächtigt jeder jeden, was auch seinen Grund hat.

Fake-Förderungen fehlen dem Markt

Nachdem die Registrierungsflut so umfassend war, wird die vorweihnachtliche Mehrarbeit Konsequenzen nach sich ziehen. Wie man hört wird die Förderstelle jene Registrierungen aussieben, die nicht mit konkreten und nachvollziehbaren Namen hinterlegt sind. Die Schätzungen wie viele Fälle es sein könnten reicht von 3 bis 10 Prozent. Hut ab, wenn es tatsächlich zehn Prozent wären, so hätte das massive Auswirkungen, denn dann würden etwa 9.000 Heizungsförderungen weniger ausgeschüttet. Das sind immerhin fast ein Zehntel des heimischen Gesamtabsatzes, der 2024 bei 104.000 Einheiten lag. Die Gier und Findigkeit mancher Marktteilnehmer schadet also am Ende der Branche insgesamt. Wie sich die Fake-Registrierungen auf die einzelnen Segmente Wärmepumpe oder Biomasse verteilen, ist noch Branchengeheimnis. Ein Gehimnis, das sich aber vermutlich bald lüften wird, denn manche der Industrievertreter sind richtig grantig.