„Smarte“ Glühbirnen sind Hacker-Schlupflöcher
Security-Forscher warnen vor immenser IoT-Sicherheitsbedrohung in der Weihnachtszeit.
Smarte Leuchtmittel stellen eine ernstzunehmende Bedrohung dar. Denn Glühbirnen, die sich wie andere Geräte des Internet of Things (IoT) ins Heimnetzwerk integrieren lassen, weisen gravierende Sicherheitslücken auf, die Hacker leicht ausnutzen. Über die Infrarotlicht-Funktion zahlreicher Modelle erhalten sie Zugriff auf sensible User-Daten wie Texte und Bilder, die auf einem Computer gespeichert sind, wie Forscher der University of Texas San Antonio (UTSA) herausgefunden haben.
„Die zunehmende Vernetzung im eigenen Heim ist ein klarer Trend. Das Problem dabei ist, dass Geräte, die im Internet hängen, auch angreifbar sind“, so David Jacoby, Senior Security Researcher im Global Research & Analysis Team von Kaspersky. Eine pauschale Einschätzung, welches Risiko von smarten Glühbirnen, Kühlschränken oder Fernsehern ausgeht, sei aber schwierig. „Es gibt einfach zu viele verschiedene Produkte und Hersteller“, betont Jacoby. Die meisten dieser Geräte hätten aber eine Schwachstelle: sie lassen sich nicht updaten. „Eine Update-Funktionalität ist essenziell, um Sicherheitslücken zu schließen. Hier sind auch die Hersteller gefordert“, meint Jacoby.
„Sie müssen sich eine smarte Glühbirne einfach als einen weiteren Computer vorstellen, der in ihrem Haus herumsteht“, so Murtuza Jadliwala, Leiter des Security, Privacy, Trust and Ethics in Computing Research Lab am Department of Computer Science der UTSA. „Ihre Glühbirne könnte über Infrarotlicht-Funktionen verfügen. Viele wissen aber nicht, dass sich dieses unsichtbare Wellenspektrum sehr leicht kontrollieren und missbrauchen lässt“, so Jadliwala. Einige smarte Glühbirnen wählen sich ins Heimnetzwerk ein, ohne dafür auf einen Smart Home Hub angewiesen zu sein. „Wenn dieselben Leuchtmittel auch noch mit Infrarotlicht funktionieren, können Hacker über dieses unsichtbare Licht Daten stehlen oder in anderen IoT-Geräten herumspionieren, die mit dem Netzwerk verbunden sind“, erläutert Jadliwala. Um böse Überraschungen zu vermeiden, rät der UTSA-Forscher Konsumenten dazu, nur solche smarten Glühbirnen zu kaufen, die per Smart Home Hub ins Heimnetzwerk integriert werden. (BT/pte)