Pelletbranche ruft nach Planungssicherheit
144 Tage bislang erfolgloser Koalitionsverhandlungen bedeuten eine Vollbremsung für den Heizungstausch in Österreich. Das zeigt ein Rundruf der Branchenvertretung proPellets Austria bei Herstellern von Pelletheizungen und Installateurbetrieben.
Wegen des Förderstopps gebe es seit Jahresbeginn keine Neubestellungen von Pelletheizungen, warnt der Verband. Die Folge: Unternehmen halten Investitionen zurück und zögern bei der Aufnahme von Mitarbeitenden. Alleine die Installateur-Branche befürchtet wegen des Förderstopps den Verlust von 5.000 Arbeitsplätzen. proPellets Austria fordert daher von der nächsten Bundesregierung eine gesicherte und langfristige Weiterführung für den geförderten Heizungstausch.
„Die österreichischen Hersteller von nachhaltigen Heizungen sind mit ihren Innovationen weltweit führend“, sagt Doris Stiksl, Geschäftsführerin von proPellets Austria. „Gerade wenn die USA jetzt wieder auf Öl, Gas und Kohle setzen, könnte Österreich mit nachhaltiger Kompetenz punkten. Wer diese Chance kaputtspart, riskiert, dass wir – wie bei PV oder E-Mobilität – innovative Unternehmen und damit tausende Arbeitsplätze verlieren.“
Stiksl fordert einen ideologiefreien Zugang der Politik zur Wärmewende in Österreich: „Raus aus Öl und Erdgas beim Heizen ist ein Gebot der Stunde – für mehr Nachhaltigkeit, für den Wirtschaftsstandort. Dabei muss es egal sein, welche Parteien gerade in der Regierung sind.“
Erfolgsgeschichte Heizungstausch
Dass die Förderungen für den Heizungstausch bisher sehr erfolgreich waren, zeigen die Ergebnisse: Mehr als eine Milliarde Euro an regionaler Wertschöpfung, mehr als 60.000 abgesicherte Arbeitsplätze in Industrie und Gewerbe, mehr als 120.000 Tonnen eingespartes CO2. In Österreich gibt es nach wie vor mehr als 500.000, zum Teil sehr veraltete, Ölheizungen. proPellets Austria fordert daher: Die gesicherte Fortsetzung für den geförderten Heizungstausch und langfristige Förderungen über eine Legislaturperiode hinaus.
„Wir haben es in Deutschland erlebt“, sagt Doris Stiksl. „Unklarheiten über Förderungen verringern den Heizungstausch nicht bloß – sie fahren ihn sehr schnell auf null. Wenn die Politik jetzt nicht für die richtigen Rahmenbedingungen sorgt, verlieren wir eine High-Tech-Branche, Arbeitsplätze und erleben einen Rückschritt beim Klimaschutz.“