Die Luftburg als Vorzeigeprojekt
Die Familie Kolarik investiert 7 Millionen Euro in die Erneuerung der Luftburg im Wiener Prater. Rund die Hälfte davon fließt in die Gebäudetechnik.
Die Luftburg – Kolarik im Prater investiert in die Zukunft. Neben der Umstellung auf eine Wärmepumpenlösung und der Erweiterung der Photovoltaik-Anlage wird auch der gesamte Mitarbeiter:innen-Bereich neu gestaltet.
CO₂-Neutralität als erklärtes Ziel
Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die Ablösung von Gas als Energiequelle. Stattdessen sorgt künftig eine moderne Grundwasser-Wärmepumpe für Heizung und Kühlung. Die Wärmepumpen mit einer Heizleistung von insgesamt 362,2 kW entziehen dem Grundwasser Wärme und nutzen diese zur Beheizung des Betriebs sowie zur Warmwasserbereitung. Im Sommer ermöglicht eine Umkehr des Prozesses zudem eine umweltfreundliche Kühlung der Gebäude. Die zwei 10-Meter-Grundwasserbrunnen liegen rund 250 Meter von der Luftburg entfernt auf städtischem Grund, wofür in diesem Fall keine Nutzungsgebühr anfällt. Aus den Brunnen werden künftig stündlich rund 60.000 Liter pro Stunde zur energetischen Nutzung entnommen und wieder rückgeführt. Etwa drei Viertel der künftig in der Luftburg benötigten Energie soll dann aus dem Wasser kommen, der Rest entfällt auf Strom, so Hoval-Projektleiter Rene Zobl. Installiert wird die Wärmepumpenanlage vom Lagerhaus Zwettl.
Durch diese Umstellung werden jährlich über 135 Tonnen CO₂ eingespart, so Kolarik. Ergänzt wird das nachhaltige Energiekonzept durch die Aufstockung der PV-Anlage auf 40 kWp, um den Eigenstromanteil weiter zu erhöhen. „Unser Ziel, am Standort CO₂-neutral zu werden, rückt mit diesen Maßnahmen einen großen Schritt näher“, erklärt Paul Kolarik, Geschäftsführer der Kolarik im Prater GmbH.
Mehr als 3 Millionen für Gebäudetechnik
Die Erneuerung des Gastrobetriebs, der in Spitzenzeiten 130 Mitarbeiter:innen beschäftigt, liegen bei 7 Millionen Euro. Etwa die Hälfte davon entfällt auf Heizung, Lüftung, Klima und Sanitär, so Paul Kolarik. Allein die Erneuerung der Küchenlüftung schlage sich mit rund 600.000 Euro zu Buche, sagt er. In einer ähnlichen Größenordnung liegen die Anlagen für die Heizung und Kühlung des größten Bio-Gasthauses Österreichs, wie die Luftburg sich selbst bezeichnet.
Der Förderanteil sei vergleichsweise gering, so Kolarik. Bei den Wärmepumpen rechnet er mit einer Fördersumme von rund 110.000 Euro. „Erneuerbare Energien sind wichtige Faktoren beim Erreichen der Klimaneutralität bis 2040“, betont Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. Die Luftburg geht hier mit besonders gutem Beispiel voran: Wir werden den innovativen Umbau deshalb auch in unsere ‚100 Projekte raus aus Gas`aufnehmen, damit er als Vorbild für andere Betrieben fungiert“, so der Stadtrat.
Investition in Arbeitsumfeld
Neben der ökologischen Nachhaltigkeit steht auch das Wohl der Mitarbeiter:innen im Fokus. Ein neuer Team-Aufenthaltsraum sowie ein Andachtsraum schaffen ein wertschätzendes Arbeitsumfeld für die rund 15 Nationen umfassende Belegschaft. „Wir wollen, dass sich unsere Mitarbeiter:innen genauso wohlfühlen wie unsere Gäste“, betont Kolarik. „Motivation und ein gutes Arbeitsklima sind die Basis für gelebte Gastfreundschaft.“