Geberit trotzt der Krise

Trotz einer stark rückläufigen Bauindustrie in Europa gelang der Geberit Gruppe mit höheren Volumina ein währungsbereinigtes Umsatzplus von 2,5 Prozent. Auch Österreich ist zart gewachsen.

Der Geberit Gruppe gelang es, im Jahr 2024 eine währungsbereinigte Nettoumsatzzunahme von 2,5% zu erwirtschaften. Der Nettoumsatz in Schweizer Franken blieb aufgrund der ungünstigen Währungsentwicklung mit 3,085 Milliarden Schweizer Franken im Vorjahresvergleich praktisch konstant. Das Wachstum war vollständig durch höhere Volumina getrieben, so eine Aussendung. Neben einem Wiederaufbau von Lagerbeständen beim Großhandel im ersten Halbjahr, war diese Erhöhung vor allem dem Ausbau der Marktposition und der starken Entwicklung von verschiedenen Neuprodukten zu verdanken.

Österreich legt leicht zu

Überdurchschnittliche Zuwächse erzielten Osteuropa (+7,1%), Italien (+6,2%), Benelux (+3,8%) sowie trotz einer sehr deutlich rückläufigen Marktnachfrage Deutschland (+3,2%). Ebenfalls leicht zulegen konnte Österreich (+0,3%). In der Schweiz lag der Nettoumsatz mit -0,1% auf Vorjahresniveau. Dagegen mussten Westeuropa (-2,6%) und Nordeuropa (-4,2%) Rückgänge hinnehmen, wobei die Entwicklung in Nordeuropa vom Verkauf des Geschäfts mit Duschabtrennungen negativ beeinflusst war.

Bei der EBITDA-Marge geht die Unternehmensleitung für das Gesamtjahr 2024 von einem Wert leicht unter Vorjahr aus. Jahresabschluss und Geschäftsbericht 2024 werden am 6. März 2025 veröffentlicht.

Installation und Spülung punkten

Bei den Produktbereichen legte der währungsbereinigte Nettoumsatz bei den Installations- und Spülsystemen um 4,8%, bei den Rohrleitungssystemen um 1,3% und bei den Badezimmersystemen um 1,1% zu.

Marktausblick 2025

Nach den starken Rückgängen der Bauindustrie seit Mitte 2022 dürfte sich die Nachfrage im Verlauf von 2025 insgesamt stabilisieren. In Europa lagen die Baugenehmigungen in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres mit -1% nur noch leicht unter dem Vorjahresniveau. Da die Baugenehmigungen in den für Geberit wichtigen Märkten Deutschland, den nordischen Ländern und Österreich insgesamt immer noch um 12% zurückgingen, dürfte sich der Neubaumarkt 2025 jedoch immer noch leicht rückläufig entwickeln. Für den Renovierungsmarkt, der rund 60% des Geschäfts von Geberit ausmacht, wird hingegen eine stabile bis leicht positive Entwicklung erwartet.

Wachstumsstrategie

Ungeachtet des Marktumfelds werde auch 2025 der Fokus auf der Umsetzung verschiedener strategischer Initiativen liegen. Geplant sind der weitere Ausbau des Rohrleitungsgeschäfts, die Forcierung von Dusch-WC´s, eine Wachstumsinitiativen außerhalb Europas, und die Spezialisierungsstrategie der Keramikwerke.