Georg Fischer konzentriert sich
Georg Fischer möchte sich künftig auf Water and Flow Systems konzentrieren und trennt sich von Schwergewichten. Die Sparte Machining Solutions wird um rund 650 Millionen Franken verkauft, für die GF Casting Solutions läuft die Sondierung.
Bei GF steht ein großer Umbau an. Mit der Übernahme von Uponor (heute: GF Building Flow Solutions) vor genau einem Jahr hat sich GF als einer der global führenden Anbieter im Bereich nachhaltiger Systeme für Water and Flow Solutions positioniert. In diesen Bereichen ist weiteres Wachstum geplant, auch durch Zukäufe.
Um das zu stemmen wird das GF-Portfolio bereinigt. „Eine strategische Überprüfung hat ergeben, dass sich bestehende Wachstumschancen am effektivsten durch eine gezielte Anpassung des Unternehmensportfolios nutzen lassen“, so eine Ad-hoc-Aussendung des Schweizer Konzerns. Daher wird sich GF zukünftig auf Lösungen für Water and Flow Solutions in den Bereichen Industrie, Infrastruktur und Gebäude fokussieren.
Erster Verkauf fixiert
Als erstes trennt sich GF von der GF Machining Solutions, die wird an United Grinding Group, einem in der Schweiz ansässigen globalen Marktführer im Bereich Schleiftechnologie, veräußert. Der Wert der Transaktion liege zwischen 630 und 650 Mio. Schweizer Franken. Der Abschluss der Transaktion wird für Q1/Q2 2025 erwartet, vorbehaltlich der Genehmigungen durch die Behörden, so GF. Damit wandert ein großer Umsatzbrocken von GF ab, die GF Maschine Solutions erwirtschaftete 2023 mit 907 Millionen Franken fast ein Viertel des Gesamtumsatzes.
GF Casting Solutions nächster Kandidat
Mit der GF Casting Solutions, die 2023 einen Umsatz von 910 Mio. Franken erzielte, steht ein zweites Schwergewicht zur Disposition. Das Unternehmen ist Entwicklungspartnerin und Herstellerin von Leichtbaukomponenten für die Automobil- und Luftfahrtindustrie. Für diese Firma würden alle strategischen Optionen geprüft und GF werde zu gegebener Zeit über diesen Prozess informieren, so die Meldung.
Übergangsjahr 2024
Das Jahr 2024 stelle für GF ein Übergangsjahr dar. Dieses ist geprägt von der Integration von Uponor und wichtigen strategischen Projekten, aber auch von starkem Gegenwind in der Bauindustrie und im Automobilsektor sowie Verzögerungen bei mehreren Industrieprojekten. Trotz dieser Herausforderungen erwartet GF ein robustes Ergebnis mit einer organischen Umsatzentwicklung auf Vorjahresniveau und einer vergleichbaren EBIT-Marge von rund 9 Prozent.
Andreas Müller, CEO von GF, kommentiert: „Die Übernahme von Uponor hat uns die einzigartige Möglichkeit eröffnet, GF vollständig auf das Geschäft mit Water and Flow Solutions auszurichten und zu einem weltweit führenden Unternehmen in diesen Märkten zu werden.“