Kessel kaputt, Heizwerk pleite
Ein Kärntner Biomasse-Heizwerk geht nach knapp 30 Jahren in die Insolvenz. Der Kessel ist defekt und kaum Geld in der Kasse.
Nach 29 Jahren Betrieb wurde gegen die Biowärme Weißenstein GmbH & Co KG in Gummern nahe Villach ein Konkursverfahren eröffnet. Die Verbindlichkeiten betragen laut AKV rund 481.000 Euro. Von der Insolvenz sind sieben Gläubiger und keine Dienstnehmer betroffen. Klingt harmlos, bleibt aber für die mehr als 100 Wärmebezieher der Gemeinde, darunter auch die Schule, nicht folgenlos. „Zwei Tage heizen wir noch mit Öl dann ist Schluss“, sagt der Geschäftsführer Georg Kenzian zu Building Times. Sollte es noch einen Kälteeinbruch geben werde kaum jemand erfrieren und das Warmwasser wird in den ans Nahwärmenetz angeschlossenen Gebäude ohnehin anders aufbereitet, so Kenzian. Auch in Normaljahren habe man ohnehin Mitte Mai aufgehört zu heizen.
Zukunft ungewiss bis kühl
Kenzian und seine Geschäftspartner haben seinerzeit das Heizwerk samt Netz errichtet und nun ist der Kessel am Ende der Lebenszeit angelangt und das Geld für eine Neuanschaffung fehlt. War man zu billig? „Wir haben uns an die Verträge gehalten und das hat nicht gereicht,“, so Kenzian, der noch einen weiteren Schwachpunkt der Anlage eingesteht: Die Rohre des Netzes seien aus Kunststoff und nicht völlig diffusionsdicht, so der Heizwerkebetreiber. Ob die Gemeinde künftig als Betreiber einspringt, wisse er nicht. Und ob sich ein anderer Investor findet, werde sich weisen.