EWG: Der Biomasse-Verband warnt
Erneuerbare-Wärme-Gesetz: Franz Titschenbacher, Präsident des Biomasse-Verband fürchtet, dass "Steigbügelhalter der Fossilindustrie" bei den Verhandlungen durchsetzen.
Ein Erdgasausstieg ist ohne EWG nicht möglich. Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG) soll den Ausstiegspfad aus Erdöl und Erdgas festlegen und gleichzeitig die Transformation zu erneuerbaren Heizsystemen wie Umgebungswärme, Biomasse-Nahwärme, Pellets-, Scheitholz- und Hackgutheizungen ermöglichen.
Schon länger und stockend befindet sich das Gesetz in Verhandlung zwischen den Regierungsparteien. „Die Situation ist erschreckend: Das Nettoimportvolumen von Erdöl und Erdgas hat sich in den vergangenen Jahren auf über 19 Milliarden Euro verdreifacht und befeuert die Inflation, das Verbrennen von Erdgas und Erdöl wird mit Milliarden subventioniert, und es drohen Straf-Milliarden, weil wir nicht schnell genug aus fossilen Energien aussteigen“, warnt der Präsident des Biomasse-Verband Franz Titschenbacher und fügt hinzu: „Die Steigbügelhalter der Fossilindustrie dürfen sich in den Verhandlungen nicht erneut durchsetzen“, appelliert er an die Entscheidungsträger in der Bundesregierung.
Gesetzlicher Rahmen für Ausstieg
Das EWG ist für die Energiewende essenziell, da es einen verlässlichen gesetzlichen Rahmen für den Ausstieg aus Erdgas- und Erdölheizungen bildet. In Österreich sind gegenwärtig 878.000 Gasheizungen und 521.000 Ölheizungen bei den Haushalten als Hauptheizsystem installiert. Diese verbrennen etwa 80 PJ fossile Energie und emittieren mehr als 6,5 Millionen Tonnen CO2. Damit Österreich seine Klima- und Energieziele erreichen kann, müssen diese Heizsysteme durch erneuerbare ersetzt werden.
Für die Konsumenten komme diese Transformation in Summe wesentlich günstiger als der Verbleib bei fossilen Energien, bestätigt auch die TU Wien in ihrer Studie Wärmewende. Zudem kommt es zu einer Ankurbelung der Wirtschaft, da österreichische Unternehmen sowohl die neueste Heizsystem-Technik produzieren als auch der Strom für Wärmepumpen und Holz für Biomasseheizungen zum weit überwiegenden Anteil aus heimischer Produktion stamme, so eine Aussendung des Verband.