Speziell sondiert
Morscher Bauprojekte und Wohnbauselbsthilfe Vorarlberg realisierten in Mellau drei Gebäude mit 25 Wohnungen und Gewerbeflächen. Spezielle Erdsonden sollen die Effizienz erhöhen.
Ein Meilenstein für Morscher Bauprojekte: Der Mellauer Bauträger und Passivhaus-Pionier hat in seinem Heimatort Mellau eine energetisch und ästhetisch hochwertige Wohn- und Geschäftshausanlage fertiggestellt. Das Projekt „In der Mellen“ wurde in Kooperation mit der Wohnbauselbsthilfe Vorarlberg (WS) realisiert. Entstanden sind drei Gebäude in Holzhybrid-Bauweise mit 25 Wohnungen, darunter fünf gemeinnützige Miet- und Mietkaufwohnungen, ein Sportgeschäft sowie den neuen Firmensitz des Familienunternehmens.
„Hohe Energieeffizienz, heimische Rohstoffe, regionale Wertschöpfung, soziale Durchmischung und Leistbarkeit leiten unser Handeln seit 25 Jahren. Bei unserem Herzensprojekt ‚In der Mellen‘ haben wir gemeinsam mit unseren Partner:innen wieder bewiesen, dass nachhaltiges Bauen auch wirtschaftlich überzeugt“, betont Günter Morscher, GF von Morscher Bauprojekte. Bau und Betrieb der Häuser entsprechen dem Klimaaktiv-Gold-Standard.
Morscher Bauprojekte bezog im März den topmodernen neuen Firmensitz – pünktlich zum 25-Jahr-Jubiläum. Bereits im Februar wurde ein rund 650 Quadratmeter großer Bike-Shop eröffnet. Ab Mai werden die ersten von insgesamt 25 Wohnungen bezogen. Fünf davon werden von der Gemeinde Mellau über ein Kooperationsmodell mit der Wohnbauselbsthilfe vergeben.
Fichtenholz, Wärmepumpe und Solarkraft
Die drei Gebäude wurden aus regionalem Fichtenholz und Stahlbeton errichtet. Zellulosegedämmte Außenwände, Dreifachverglasung und eine Komfortlüftung sorgen für Energieeffizienz. In Kombination mit einer geothermischen Wärmepumpe, einer Photovoltaik-Anlage und Solarthermie sinken die Betriebskosten auf ein Minimum. „Unser Konzept trägt zur Bewältigung der Klimakrise bei und entlastet die Menschen auch finanziell“, betont Günter Morscher. Die Architektur des Projektes stammt von HK Architekten, Hermann Kaufmann + Partner ZT GmbH, in der Ausführung kamen zahlreiche regionale Betriebe zum Zug.
Wissenschaftliche Begleitung
Das Bauprojekt wird vom Fachbereich „Smart Building“ der FH Salzburg wissenschaftlich begleitet, der in den nächsten drei Jahren verschiedene Messungen durchführt. Bei einem Haus wurden Tiefenbohrungen ausgeführt und bei zwei der drei Häuser bodennahe Erdsonden in maximal 180 Zentimeter Tiefe verlegt. Bei allen drei Gebäuden wird die Wärmeenergie der Fortluft aus der Komfortlüftung für die Erwärmung der Sondenanlagen genutzt. Mit diesem GeoAir-System sollte der Ertrag der Erdsonden um ca. 25 bis 30 Prozent erhöht werden. Untersucht wird, wie effizient die Wärmerückgewinnung im Winter bzw. die Kühlung im Sommer bei den beiden Varianten ist. „Die bodennahe Methode ist zeit- und kostensparender. Durch die Messungen erwarten wir uns neue, spannende Erkenntnisse“, meint Günter Morscher.