CO₂-Membranabscheideanlage in Betrieb
Im Rohrdorfer Zementwerk in Gmunden ist eine neue CO₂-Membranabscheideanlage in Betrieb gegangen. Täglich soll so bis zu einer halben Tonne CO₂ zurückgewonnen und in Ameisensäure umgewandelt werden.
Die Anlage wurde im Rahmen des Verbundprojekts Zeus (Zero Emissions throUgh Sector Coupling) realisiert, in dem bei mehreren beteiligten Partnern unterschiedliche Technologien zur Rückgewinnung und Nutzung von CO₂ sektorübergreifend getestet werden, um sie für verschiedene Industriezweige zu optimieren. Im Oktober 2024 startete der Bau der Anlage, die in Zusammenarbeit mit dem Technologiekonzern Andritz und Gaseo entstand. Ende März 2025 wurden sie fertiggestellt und an den Abgasweg und die SCR-Pilotanlage des Gmundner Zementwerks angeschlossen. Bis 2027 soll die Erprobung im Realbetrieb erfolgen.
Innovative CO₂-Abtrennung mittels Membrantechnologie
Bevor CO₂ in Ameisensäure umgewandelt werden kann, muss es zunächst aus dem Rauchgas abgetrennt werden. Dazu wird im Werk Gmunden erstmals in Österreichs Zementindustrie die Membrantechnologie getestet. Das Rauchgas strömt durch zylinderförmige Module, in denen spiralförmig gewickelte Membrane eine sehr große Oberfläche bieten. So gelingt die schnelle und selektive CO₂-Abtrennung auf kleinstem Raum. Im zweiten Schritt wird das abgeschiedene CO₂ mittels eines von Rohrdorfer entwickelten CO₂-Elektrolyseverfahrens mit einer Kapazität von bis zu fünf Kilogramm Produkt pro Stunde zu Ameisensäure umgewandelt.
Parallel zur Membranabscheidung testet Rohrdorfer am Standort Rohrdorf weiterhin das klassische Abscheideverfahren mittels Aminwäsche. Bis 2027 sollen beide Technologien auf Praxistauglichkeit geprüft werden, um anschließend die effizienteste großtechnisch einsetzen zu können.


