75 Tonnen Heizkessel: Einbau durchs Dach

Beim Biomasseheizwerk der Kelag Energie & Wärme in St. Agathen in Villach ist der dritte Biomassekessel mit integriertem Wärmetauscher durch das offene Dach an seinen Standort gehoben worden.

Diese spektakuläre Arbeit wurde mit einem achtachsigen 650-Tonnen-Kran durchgeführt, von dieser Kranklasse gibt es in Österreich zwei Stück. Der Heizkessel wurde in Kärnten produziert und mit einem 34 Meter langen Sondertransport nach St. Agathen gebracht.

Der dritte Biomasseheizkessel in St. Agathen hat eine Grundfläche von 4,2 x 4,2 Meter und ist 12 Meter hoch, er besteht aus 75 Tonnen Stahl und wiegt betriebsbereit 105 Tonnen. Er verfügt über eine Leistung von 12 Megawatt und wird ab Jahresende 2024 rund 50 Millionen Kilowattstunden Wärme aus Biomasse erzeugen und ins Fernwärmenetz einspeisen.

In der Anlage wird Fernwärme ökologisch, energieeffizient nach dem letzten Stand der Umwelttechnik produziert. Pro Stunde werden dazu bis zu 20 Schüttraummeter Hackschnitzel verbrannt, umgelegt auf Heizöl entspricht dies einer Menge von rund 1.300 Liter pro Stunde. Im Herzstück der Anlage „dem Heizkessel“ erfolgt die Erwärmung vom Fernwärmewasser auf etwa 90 Grad Celsius mit bis zu 1.000 Grad Celsius heißem Rauchgas aus der Biomasseverbrennung. Die Wärmeübertragung im inneren des Heizkessels erfolgt über 668 Stück Stahlrohre mit einer Fläche von 875 Quadratmetern, dies entspricht etwa der Fläche von 3,5 Tennisplätzen. Die Investition für die dritte Biomassekesselanlage am Standort St. Agathen beträgt 11,5 Millionen Euro und zur Errichtung wurden rund 1 ½ Jahre benötigt.

Erweiterung der Fernwärme Villach

„Dieser Kessel ist das Herzstück der Erweiterung unseres Fernwärmesystems in Villach“, sagt Adolf Melcher, Sprecher der Geschäftsführung der Kelag Energie & Wärme. „Gleichzeitig erweitern wir auch unser Fernwärmenetz in Villach bis Ende 2025 von 130 auf 150 Kilometer. In die Netzerweiterung und in den neuen Kessel investieren wir rund 32 Millionen Euro.“ Damit kann die Kelag Energie & Wärme den Wärmeabsatz in Villach von derzeit 250 auf 300 Millionen Kilowattstunden steigern.