50 Millionen für Zementwerk Wietersdorf
Alpacem investiert in eine energieeffizientere Zementmahlung und mehr. Das Modernisierungsprogramm soll insgesamt 21.000 Tonnen CO2 sparen.
Alpacem setzt den nächsten Schritt für eine emissionsarme Produktion von Zementen am Standort Wietersdorf. Mit dem Modernisierungsprogramm ZEUS (Zementmahlung energieeffizient umweltbewusst stärken), das bis Anfang 2027 umgesetzt werden soll, werden moderne Produktionskonzepte im Zementwerk Wietersdorf implementiert. Ziel ist es, den CO2-Fußabdruck der Alpacem Produkte zu reduzieren, die Energieeffizienz zu steigern sowie das Stromnetz zu entlasten. Das Unternehmen verspricht sich damit eine Reduktion von 21.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Investiert werden rund 50 Millionen Euro in den Standort.
„Wir investieren mit dem ZEUS-Projekt in eine nachhaltige Zukunft des Alpacem Standorts in Wietersdorf und legen damit das Fundament für eine energieeffiziente und umweltbewusste Zementmahlung. Das ist nicht nur ein Investment in das Zementwerk in Wietersdorf, sondern auch in die gesamte Region. So bleibt rund die Hälfte des Investitionsvolumens von 50 Millionen Euro durch die Beauftragung lokaler Unternehmen direkt in der Region“, so Florian Salzer, technischer Direktor von Alpacem Zement Austria.
Energieeffiziente Zementherstellung
Das Vorprodukt jeder Zementsorte ist der Zementklinker. Dieser wird durch das Brennen von Kalkstein bei hohen Temperaturen hergestellt – auch Entsäuerung genannt. Während der Entsäuerung tritt CO2, das im Kalkstein gebunden ist, aus. Dieses Prozess-CO2 macht 60 bis 70 Prozent der CO2-Emissionen im Herstellungsprozess aus. Um emissionsarme Zemente zu produzieren, gilt es, den Klinkeranteil im fertigen Produkt zu reduzieren und durch alternative Zumahlstoffe zu ersetzen.
Kernstück des Modernisierungsprogramms ist deshalb eine neue Zementmahlanlage, die in drei Projektstufen umgesetzt werden soll. In der Projektstufe 1 wird eine neue Anlagenkonfiguration mit zwei Lagersilos als Kernstück errichtet, die künftig die Vormahlung und Trocknung eines Teils von klinkersparenden Zumahlstoffen übernehmen wird. Betrieben wird sie durch die Abwärme des Klinkerofens. Dieses Teilprojekt liegt derzeit bereits zu Genehmigung bei der zuständigen Behörde und soll im ersten Halbjahr 2025 – abhängig vom Genehmigungsverfahren – in Betrieb gehen.
Projektstufe 2 beinhaltet die Errichtung einer Zementsiloanlage. Im Fokus steht hier die Erhöhung der Lagerkapazität. Damit wird gewährleistet, dass grüne Energie optimal genutzt werden kann. Die Erhöhung der Lagerkapazität erlaubt auch eine Flexibilisierung der Produktionsplanung, die wiederrum das Stromnetz entlastet. Ausgestattet ist die Zementsiloanlage zudem mit einer Bahnverladung, um diesen Transportweg in Zukunft stärker zu nutzen. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2026 geplant.
Mit der Inbetriebnahme der neuen Zementmühle in der Projektstufe 3, die für das Jahr 2027 geplant ist, wird eine effizientere Produktion von emissionsarmen und neuartigen Zementen ermöglicht. Zudem geht damit eine weitere Flexibilisierung in der Produktionsplanung einher.
Kompass zeigt in Richtung CO2-Neutralität
Das ZEUS-Projekt ist Teil eines 3-Phasen-Plans der Alpacem, der die Zementproduktion bis 2035 CO2-neutral gestalten soll. In der Phase 1 liegt die Konzentration auf dem Ausschöpfen bekannter Technologien, die zu einer Reduktion der CO2-Emissionen führen soll. Das heute vorgestellte Modernisierungsprogramm ist Teil dieser Phase 1. So werden nach Umsetzung des ZEUS-Projektes in Wietersdorf ca. 21.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Der Strombedarf wird um etwa 7.800 MWh reduziert. Dies entspricht einer 10-prozentigen Energieeinsparung im Zementwerk Wietersdorf. Zusätzlich sinkt auch der Erdgasbedarf um mehr als 400.000 m3.