Wohnbau im Wandel
Am Real Estate Circle 2023, der am 25. und 26. Mai stattfindet, wird sich Karina Schunker, Geschäftsführerin von EHL Wohnen, dem Thema "Trends im Wohnbau" widmen.
Karina Schunker spricht in Stegersbach über ihr Wissen rund um das veränderte Endkundenverhalten, die erschwerten Rahmenbedingungen der Finanzierung und wird die daraus entstandenen Auswirkungen auf Projektentwickler mit den Anwesenden bei der Konferenz teilen. „Auf der Angebotsseite konnte 2022 in Wien besonders viel Bauaktivität im Wohnimmobilienbereich verzeichnet werden, wodurch ca. 16.300 Neubauwohnungen (Miete gefördert, Miete freifinanziert, Eigentum) fertiggestellt wurden. Für dieses Jahr erwarten wir mit ca. 16.000 fertiggestellten Wohneinheiten bereits einen leichten Rückgang. 2024 wird sich das Angebot mit ca. 12.200 neuen Wohneinheiten und 2025 mit nur noch 7.500 jedoch deutlich verknappen, trotz des stark positiven Bevölkerungswachstums und der hohen Nachfrage nach neuem Wohnraum. Daher erwarten wir für Ende diesen und Anfang nächsten Jahres bereits einen deutlichen Nachfrageüberhang“, so Schunker.
Heizungssysteme im Fokus
Zum Thema der Energieeffizienz und Energieautarkie bei Neubauprojekten sagt sie, dass aufgrund der Energiekrise die Themen in aller Munde waren und sich daher auch bei Wohnungssuchenden und der Immobilienwahl deutlich zentralisiert haben. Dieser Wandel mache sich vor allem dadurch bemerkbar, dass neuerdings die Frage zur Art des Heizungssystems beinahe an erster Stelle stehe. Das sei einerseits darauf zurückzuführen, dass Wohnungssuchende genauere Kalkulationen zu den Kosten für Heizung- und Warmwasser vornehmen. Andererseits – unter Berücksichtigung der Klimaziele und dem Austritt fossiler Brennstoffe – fließen künftige Investitionskosten für den Tausch von Heizungssystemen ebenfalls in die Kaufentscheidung mit ein.
Bei Neubauprojekten beginne das Thema Energieeffizienz bereits in der Projektplanung. Fragestellungen, wie beispielsweise wie und mit welchen Materialien ein Projekt gebaut und anschließend betrieben wird, sei dabei selbstverständlich. Vor allem Häuser mit neuen Heizungssystemen wie Wärmepumpen oder Tiefenbohrungen haben deutliche Vorteile, vor allem wenn sie Hybrid mit erneuerbaren Energiequellen (Photovoltaik bzw. Solaranlage) betrieben werden. Auch sollte der Verbrauch mittels Messeinrichtungen laufend geprüft werden, um Einsparungspotentiale rascher wahrnehmen zu können. Ebenfalls könne bei der Auswahl der Baumaterialien besondere Entscheidungen im Sinne der Energieeffizienz getroffen werden. Ein besonderes Augenmerk sollte jedenfalls auf eine gute Wärmedämmung (am besten mit Naturmaterialien) und auf eine Isolierverglasung gelegt werden.
„Die wohl größte Herausforderung liegt vor allem in der Kostenintensität. Maßnahmen im Sinne der Energieeffizienz sind in der Anschaffung und Errichtung meist deutlich teurer und stellen Entwickler in dynamischen Zeiten wie diesen vor besondere Entscheidungsfindungen. Darüber hinaus kommt es in der Umsetzung auch laufend zu kleineren rechtlichen Hürden, sodass neuartige und innovative Konzepte beispielsweise nicht den brandschutzrechtlichen Normen entsprechen“, so Schunker. Karina Schunker wurde von den Mitgliedern des Opinion-Leader-Networks „Leadersnet“ zur „Krisenmanagerin des Jahres“ in der österreichischen Immobilienbranche gewählt.