Wietersdorfer expandiert nach Lateinamerika

Die Kärntner Unternehmensgruppe übernimmt den GFK-Rohr-Hersteller O-tek Internacional S.A.S mit Standorten in Kolumbien, Mexiko und Argentinien.

Die Wietersdorfer Gruppe setzt ihren Internationalisierungskurs fort. Nach dem Einstieg in den afrikanischen Markt im Jahr 2021 erfolgt nun der Schritt nach Lateinamerika. Mit August 2023 übernimmt die Wietersdorfer Gruppe 100 Prozent an der O-tek Internacional S.A.S. mit Produktionsstandorten in Kolumbien und Mexiko sowie einer 25,1 Prozent Beteiligung an einem Produktionsstandort in Argentinien.

600 Mitarbeiter, 100 Millionen Dollar Umsatz

Die O-tek Unternehmensgruppe, deren Geschichte bis ins Jahr 1995 zurückreicht, bedient mit rund 600 Mitarbeiter:innen in Kolumbien, Mexiko und Argentinien und einem erwarteten Jahresumsatz von 100 Mio USD im Jahr 2023 Absatzmärkte in zahlreichen lateinamerikanischen Ländern, darunter Argentinien, Brasilien, Mexiko, Kolumbien, Dominikanische Republik, Peru und Paraguay.
Für Wietersdorfer bedeuten diese neuen Märkte nicht nur eine geografische Diversifikation, sondern auch eine Verbesserung der Risikodiversifizierung und Resilienz der Kärntner Unternehmensgruppe. „Indem wir uns auf neue, erfolgsversprechende Märkte ausrichten, sichern wir nicht nur die Weiterentwicklung unseres GFK-Geschäftsfelds, sondern tragen auch dazu bei, die Infrastruktur und damit die Lebensqualität von Millionen von Menschen zu verbessern“, erklärt Michael Junghans, CEO der Wietersdorfer Gruppe. O-tek ist damit neben Hobas und Amiblu das dritte Unternehmen im Wietersdorfer-Geschäftsfeld GFK-Rohre.

Vielversprechender Markt

Zum Einsatz kommen die glasfaserverstärkten Kunststoffrohre mit einem Durchmesser von bis zu 3 Metern und Druckstufen von bis zu 32 bar vor allem bei Infrastrukturprojekten im Trink- und Abwasserbereich. In beiden Segmenten, aber auch im Bereich der Wasserkraft biete der lateinamerikanische Markt ein riesiges Potenzial: Nur die Hälfte der lateinamerikanischen Haushalte sind an entsprechende Kanal- und Abwassersysteme angeschlossen und 30 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Große Infrastrukturprojekte sind die Folge. Hinzu kommt, dass durch die Verlagerung der Produktionskapazitäten von China zurück nach Nord- und Südamerika sich weitere Marktpotenziale auftun.
Die Produkte des neuen Wietersdorfer Familienmitglieds O-tek, aber auch die Produkte der in den USA ansässigen und zur Wietersdorfer Gruppe gehörenden Hobas eignen sich aufgrund ihrer überlegenen CO2-Effizenz, ihrer Qualität und ihrer Langlebigkeit perfekt für Trink- und Abwasserprojekte im großen Umfang.

Das GFK-Geschäftsfeld der Wietersdorfer trägt bereits heute mit 403 Millionen Euro zu mehr als 40 Prozent des Wietersdorfer Gruppenumsatzes inkl. Beteiligungen bei. Mit Hobas Pipes USA in Houston, Texas ist die Wietersdorfer Gruppe bereits seit 1987 am amerikanischen Markt tätig und 2021 wurde mit Amitech Maroc der erste Produktionsstandort in Afrika erworben. Lateinamerika wird mit der O-tek Gruppe nun einen weiteren wichtigen Markt der Wietersdorfer bilden.